Sonntag, 29. November 2015

Halloween, Thanksgivng und andere Dinge

Ich habe es mal wieder geschafft!

In den letzten Wochen ist wieder viel passiert und ich will dieses Mal ein wenig ausführlicher sein. Mir geht es hier in Amerika immer noch sehr gut und es läuft einfach alles super. Solange ihr nicht von mir hört, könnt ihr grundsätzlich davon ausgehen, dass es mir gut geht und ich zu beschäftigt bin und gar nicht mehr an den Blog denke... Entschuldigung dafür.

Vor mittlerweile einem Monat war Halloween. Ich war zu einer Sleepoverparty von einer Freundin von mir eingeladen und blödes ich hat leider keine Bilder gemacht... Also kann ich nur ein wenig beschreiben. Wir sollten uns alle verkleiden und weil ich natürlich keine bestehende Verkleidung hatte, musste kurzfristig was her. Fast hätte ich die alten Militärkleider meines Gastbruders (den ich noch nie getroffen habe) angezogen, aber dann haben wir bei Walmart Pyjamaeinteiler gefunden. Sie hatten verschiedene Tieraufdrucke, und so kam es, dass ich als Elch gegangen bin... Ich meine, wieso nicht. Am späten Nachmittag habe ich mich also auf den Weg zu besagter Freundin gemacht, die wie wir rausgefunden haben nur etwa fünf Minuten weg wohnt, was hier in der Umgebung sehr nahe ist. Wir waren sechs Leute und haben zuerst verschiedene Halloweenspiele gespielt und Snacks gegessen (eine Menge Snacks), dann sind wir ganz kurz Trick or Treat gegangen. Dann kommt der eigentlich interessante Teil, wo wir heimlich zu einem Onkel der Freundin gefahren sind, uns mit je drei Rollen Toilettenpapier ans Haus geschlichen haben und dann in der Dunkelheit alles mit dem Toilettenpapier eingewickelt haben. Um es ein wenig spannender zu machen war der Onkel natürlich zuhause. Deshalb stand das Fluchfahrzeug auch beim Nachbarn. Es regnete und alles war sehr chaotisch und ich glaube ich hatte mehr Toilettenpapier an meinen Beinen kleben als auf den Bäumen etc, aber es hat auf jeden Fall Spass gemacht. Als wir wieder zuhause waren haben wir noch zwei Filme geschaut und geredet und irgendwann sind wir eingeschlafen. Am Morgen hat die Party dann geendet, weil es Sonntag war und alle in die Kirche gingen.

Zuhause angekommen habe ich dann ungelogen sechs Stunden Englischhausaufgaben gemacht, weil ich immer ein wenig hinterher war (wir haben Huck Finn gelesen) und dann alles an einem Tag machen musste... I'm the master of procrastination. Naja, normalerweise ja nicht.

Am 6. November bin ich nicht zur Schule gegangen, stattdessen bin ich mit meiner Koordinatorin und einer Gruppe von ATS nach Indianapolis zur International Fair gefahren. Da waren einfach verschiedenste Länder mit Ständen vertreten und man konnte rumlaufen und sich Dinge ansehen. Als Highlight des Tages habe ich Axel, den ich in New York kennengelernt habe überraschenderweise getroffen. Er ist aus Schweden und wohnt etwa 1.5 Stunden von mir und ich habe ihn eben seit wir in Indy angekommen sind nicht mehr gesehen. Das war echt cool.

Glückliche ATS findet Schokolade

Drei der ATS an meiner Schule. Ich bin links (ka, was meine Hand da macht, dann Luisa aus Deutschland und Sara aus Mexiko

Very exchange student-like

Ein Gruppenfoto
Am Abend stand dann das letzte Sectionalgame gegen West Washington an. West Washington ist eine eher kleine, aber sehr reiche Schule mehr als zwei Stunden weg von uns und wir haben SEHR knapp verloren. Ganz kurz vor Abpfiff haben wir noch einen Touchdown gehabt, aber er wurde aus irgendeinem Grund nicht gezählt. Wäre er gezählt worden, hätten wir mit einem Punkt Vorsprung gewonnen, so haben wir eben mit fünf Punkten Rückstand verloren. Das ist aber noch eine fantastische Leistung, in Anbetracht der Tatsache, dass North Decatur normalerweise sehr schlecht ist.

Das nächste was passiert ist, wären wahrscheinlich die Terroranschläge in Paris. Ich habe ja immer so gescherzt, dass ich wahrscheinlich erst eine Woche später erfahren würde, falls ein dritter Weltkrieg ausbrechen würde, weil ich so keine Infos bekomme hier, aber ich wusste es innerhalb von weniger als einer halben Stunde, also vor den meisten Leuten in Europa. Das war einfach extrem und ja klar, es macht ein wenig Angst, dass solche Dinge so nahe an zuhause passieren, aber ich bin jetzt nicht so besorgt deswegen oder so.

Am selben Tag war auch unser erstes Basketballspiel (Girls), an dem die Band gespielt hat und wir haben gewonnen. Yay! Am Montag danach ist Post für mich gekommen. Es war von Freunden der Familie, und ich habe mich sehr über eine Tafel Schokolade und einen Miniadventskalender gefreut. Zur selben Zeit war auch Christmasshopping für die Familie angesagt, weil man nie weiss, wie lange es dauert, bis das Paket ankommt und ich pünktlich sein wollte. Ich bin fündig geworden und es wurde ein grosses Paket zur Post gebracht und es ist auch schon angekommen. Nach unglaublichen 5 Tagen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein neuer Rekord ist...Vorallem weil die bei der Post meinten, dass es 6-10 Arbeitstage dauert, normalerweise aber eher länger als das. Für alle, die immer noch an den Paketen arbeiten; es ist am günstigsten, es mit der Amerikanischen Post zu verschicken, die Preise da sind eigentlich voll in Ordnung. Immer noch teuer, aber bezahlbar.

Am 21. November stand dann mein erstes Archery Turnier an. Ich habe meine Erwartungen übertroffen und eine 212 (von max 300) geschossen, was nicht ultimativ super ist, aber über meinen normalen Leistungen ist. Weil meine Gasteltern ja beide Coaches sind, war ich gezwungen, einige Stunden an der Schule, an der das Turnier stattgefunden hat, zu bleiben und ich habe entdeckt, dass sie sehr gutes Popcorn haben. Ausserdem mussten wir einen Überblick über die Bögen behalten, was jetzt einfacher klingt, als es eigentlich ist, weil wir um die 35 Bögen in verschiedenen Boxen dabei hatten und immer einige in Benutzung waren... Wir haben es aber irgendwie geschafft.

So hat das ganze dann so etwa ausgesehen. North Decatur sind die in den roten Shirts
Am Nachmittag, als ich gerade zum ersten mal seit drei Wochen mit meiner Mutter geskyped habe, hat es dann angefangen zu schneien, worüber ich mich sehr gefreut habe, weil ich Schnee sehr gerne mag. Nach ein paar Minuten hat es dann wieder aufgehört und in den nächsten Tagen wurde es wieder wärmer. Es ist im Moment abnormal warm für November hier in Indiana und bisher ist noch kein richtiger Schnee in Sicht. Wir werden sehen.

Wir nähern uns hiermit Thanksgiving, und wie ja allgemein bekannt ist, geht es bei Thanksgiving vor allem um das Essen. Und das will erst einmal eingekauft sein. Also sind wir am Sonntag gross Groceryshopping gegangen. Wir haben sehr viel gekauft und nachdem wir alles ausgepackt hatten, sah unsere Küche so aus:


Am Dienstag hatten wir unser erstes Boy Basketballgame gegen Greensburg Community High, die Schule am nächsten bei uns. Basketball ist ein wirklich grosses Ding hier in Indiana, und naja, Greensburg hat in den letzten drei Jahren immer die State Finals in Basketball gewonnen, also waren unsere Erwartungen nicht allzu gross, zumal wir in Basketball noch viel schlechter sind als in Football und eigentlich allen anderen Sportarten. Das JV Spiel haben wir auch verloren, aber dann hat das Varsity Spiel angefangen. Es waren etwa 1200 Leute da, was für North Decatur sehr viel ist. Unser Gym war absolut voll... Und dann ist es passiert, wir haben gewonnen! Und es war noch nicht einmal knapp! Anscheinend sind jetzt alle wirklich guten Spieler am College und Greensburg ist nur noch ein durchschnittliches Team. Ausserdem muss man dazu vielleicht sagen, dass alle unsere Spieler bedeutend grösser und schwerer sind, weil hier nunmal alle Farmer sind und Farmer scheinen einfach grösser und schwerer zu sein. Gut für uns, schlecht für Greensburg...

Ab Mittwoch hatten wir Thanksgiving Break. Weil wir Mittwoch alleine zuhause waren, habe ich praktisch meinen ganzen Tag damit verbracht, mehrere Kilogramm Weihnachtsguetzli (Totebeinli und Mailänderli) zu backen. Die werden wir aber nicht alle alleine essen, ein grosser Teil wir am Winterkonzert des Musikdepartements verkauft. Am Donnerstag hatte ich dann Muskelkater, weil ich es mir nicht mehr gewohnt bin, den ganzen Tag zu stehen und Teig rühren eine wirklich anstrengende Aufgabe ist... Das ist teilweise der Fall, weil wir kein elektrisches  Rührgerät haben und man deswegen alles von Hand machen muss...

Donnerstag war es dann soweit. Happy Thanksgiving nachträglich! Wir haben den ganzen Tag mit kochen verbracht. Viele Leute verreisen oder besuchen ihre Familien an Thanksgiving, aber wir sind alleine zuhause geblieben. Am fünf Uhr Nachmittag war dann das ganze Essen bereit, jeder hat sich einen Teller mit massenhaft Truthahn, Stuffing, Mashed Potatoes, Sweet Potatoes, Green Beans und Gravy beladen und sich an den Tisch gesetzt. Dann sagt jeder für was sie dankbar sind und dann wird gegessen, gegessen und gegessen.... So much food! Danach sind wir alle auf die Sofas gefallen und haben uns Filme angeschaut und Apple Pie gegessen. An dieser Stelle müssen natürlich einige Bilder folgen.

Apple Pie in Arbeit
Das Endresultat. Nomnomnomnom

Der Truthahn in Arbeit
Das Endresultat
So much wonderful food...
Ich habe mir eine Couch mit Bernie geteilt, naja, der Hund hat etwa 4/5 der Couch gebraucht und ich war in eine Ecke gequetscht, aber man will den Hund ja nicht aufwecken...
Nach Thanksgiving folgt natürlich Black Friday, wo alle Läden Rabatte haben und jeder sehr viel Geld ausgibt. Wir haben beschlossen, uns das nicht anzutun und sind stattdessen in den Zoo. Es hat zwar zeitweise geregnet, aber ich meine wir haben Giraffen und Löwen und Pinguine gesehen, da tue ich mir so ein wenig Regen doch gerne an :).

Gestern habe ich dann trotz Thanksgiving Break den ganzen Tag in der Schule verbracht, weil die Band an einem Spiel am Morgen und an einem Spiel am Abend gespielt hat, und der Band Director zwischen den Spielen Filme und Pizza gesponsort hat. Da sage ich natürlich nicht nein. Ich habe also 11 Stunden im gleichen Gebäude ohne Fenster verbracht und mein Zeitgefühl ist ganz durcheinander gekommen... Aber Band is love, band is life und so. Was tut man denn nicht alles. Es hat auch in vier Siegen in vier Spielen geendet. Go North! We don't even suck this year, yay!

Heute habe ich dann bis um 11 geschlafen (ja, passiert...) und dann noch mehr Weihnachtkekse gebacken. Zuerst war ich ein wenig skeptisch, aber ich glaube es war ein voller Erfolg. Ich habe zumindest schon zwei Leute beim Versuch, Kekse zu stehlen erwischt... Sie sind jetzt in meinem Schrank versorgt, damit sie bis nächstes Wochenende überleben....

Ganz liebe Grüsse aus Indiana und einen frohen ersten Advent
Lara

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Und schon ist es November

Und schon wieder ist mehr als ein Monat vorbei... Es geht eben einfach wirklich schnell.

Und es tut mir leid, dass ich nur so selten poste, wirklich, aber im Moment bin ich an einem Punkt, wo ich so beschäftigt bin, dass ich für überhaupt nichts zusätzliches Zeit habe (und ich bin gar nicht so unglücklich darüber). Um euch trotzdem ein wenig auf dem laufenden zu halten, will ich heute einen kurzen Überblick über die letzten paar Wochen geben. Das werde ich der Einfachheit halber in Bildern tun. 

Morrisville High verkauft Cookies an ihrem Concessions Stand (was man als Volleyballmanager so macht. Ich habe mich durch sämtliches Popcorn in Südindiana probiert)
Ein wenig mehr Football mit schönem Himmel
An einer Hochzeit. Because you're never too old for a bouncy horse
Alaska! Auf dem Walmartparkplatz in Greensburg, IN!
Archery wird mich irgendwann umbringen. Aber hey, ich habe es auf das High School Team geschafft
Ein neuer Freund aus dem Tierheim
Manchmal macht mir mein Hund Angst... Dieser Blick...
Hostmum auf der Suche nach dem perfekten Kostüm
Ja, das ist Brot
Mission Brot backen geglückt
Komische Sachen passieren nachts in Indiana. Ich mag Mais
Das Haus wurde auch gestrichen und ehich gesagt sind wir noch nicht fertig
Erster Grade Report. Sagt ziemlich alles über den Schwierigkeitsgrad 
Miss Lily hat mich vom Bett geschmissen
Mehr Volleyball
Das ist ungefähr die Hälfte unseres Driveways. Der ist lang...
Beim nächsten Footballspiel wurde es dann richtig kalt. Meine Finger waren ganz blau und ich habe das Keyboard spielen aufgegeben weil ich überhaupt kein Gefühl in den Händen mehr hatte...
Essen!
Wir waren in einer Mall mit meiner Gastschwester und einer ihrer Freundinnen und haben uns gegenseitig zum Spass Kleidee rausgesucht. Das links war das engste und kratzigste Ding, das ich jemals angehabt habe, das Mittlere hat gut ausgesehen (Kleider mögen mich normalerweise nicht) und beim dritten hat es zwei zusätzliche Leute gebraucht, um mich wieder rauszukriegen...
Das erste Sectionals Spiel. Wir haben gewonnen!
Auf dem Weg zu Volleyball Sectionals
Beim Spiel gegen Switzerland County (fällt euch was auf...?)
Das halbe Team auf einem Haufen. Und natürlich bin ich die einzige in Jeans. Das ist wieso ich Volleyball vermisse
Kürbis...
Mit Kätzchen!
Eine ganze Kürbis-Familie
Ich habe gekocht und das Resultat von zwei Stunden stressvollen Kochens hat sehr gut geschmeckt

Das zweite Sectionals Game. Wir haben wieder gewonnen!
Gestern auf dem Weg zur Schule
Heute auf dem Weg zur Schule. Der Himmel sieht einfach immer gut aus...

Das ist natürlich nur eine sehr kurze Zusammenfassung der letzten Wochen. Es passiert einfach so viel, dass ich es gar nicht wirklich beschreiben kann, ohne mehrere Stunden damit verbringen zu müssen. Ich hoffe, dass mir meine mehrwöchige Absenz verziehen wird und ich versuche, bald mal wieder zu posten. 

Ganz liebe Grüsse aus Indiana
Lara

Homecoming Week

Und hier bin ich mal wieder!
Ich wollte mich früher melden, wirklich, aber irgendwie ist es einfach schwer... Homecoming ist inzwischen auch schon ein Weilchen her und ich wollte ein wenig darüber berichten.

Also: An der North Decatur High School war vorletzte Woche Homecoming. Weil vermutlich jeder hier inzwischen weiss, was das ist werde ich das auch gar nicht gross erklären... Ich erzähle euch lieber, was die ganze Woche so los war :)

Jeder Tag hatte ein gewisses Motto, nach dem man sich verkleiden musste, und je nach dem wie viele pro Jahrgang verkleidet waren, wurden Punkte gesammelt. Zusammen mit anderen Faktoren wurde am Freitag abgerechnet und der Jahrgang mit den meisten Punkten bekommt eben eine Trophäe.
Am Montag war Rachel's Challenge Day. Ich nehme an, dass das nur die allerwenigsten kennen, also erkläre ich kurz.

Rachel's Challenge ist ein Programm, das nach Rachel Scott benannt wurde. Sie war die erste Tote im Columbine Massaker 1999. Ihre Eltern haben nach ihrem Tod ihre Tagebücher gefunden und sie hat darin eben einige wirklich gute und inspirierende Dinge geschrieben, die sich alle darum drehen, dass eine kleine nette Geste jede Menge bewirken kann, und dass auf eine gute Tat eine Kettenreaktion vonn Gutem geschieht. Ihre Eltern haben es sich nach ihrem Tod zur Aufgabe gemacht, an Schulen im ganzen Land zu präsentieren, um die Botschaft zu verbreiten.

Am Montag war dieses Programm zum allerersten Mal in Indiana - an der North Decatur High School. Deswegen war das Motto am Montag Rachel's Challenge und man sollte Gold und Violett tragen. Ich habe ein gelbes T-Shirt meiner Gastmutter, das mir einigermassen gut gepasst hat, violette Hosen, die die vorherige ATS hier ausgesetzt hat, meine geliebten violetten Converse und eine goldene Schleife im Haar getragen, und damit ehrlich gesagt den grössten Teil der Schule geschlagen... Die durchschnittliche Teilnahme an dem Tag lag leider nur bei etwa 22% (Juniors hatten aber immerhin irgendwie 48%). Die Präsentation war am Nachmittag und hat etwas mehr als eine Stunde gedauert, und deswegen war auch unser ganzer Stundenplan ein vollkommenes Chaos. Die ersten zwei Lektionen waren ganz normal, Pride ist ausgefallen und die vierte Lektion war zehn Minuten kürzer, dann war um 10:42 Mittagspause für 30 Minuten und die Nachmittagslektionen waren alle nur zwischen 25-35 Minuten. Das war ein Durcheinander.

Irgendwann im Verlaufe des Nachmittags wurden dann alle Jahrgänge einzeln ins Gym gerufen, bis alle auf einer Seite auf der Tribüne sassen. Das war so der Moment, in dem mir aufgefallen ist, wie klein die High School ist... Junior High sass im oberen Bereich und dann hat jeder Jahrgang je einen Viertel der Haupttribünen bekommen und es war immer noch nicht allzu eng oder so... Dann ist eine junge Frau gekommen und hat die Präsentation gehalten. Es war wirklich interessant und ich bin davon überzeugt, dass es eine wirklich gute Sache ist.

'Rachel's Challenge' accepted
Das war das Bild in der Greensburg Daily
Am Abend hatten wir ein Volleyballspiel in Edinburgh, IN und es war ein wirklich langer Tag...

Dienstag war Sports Day, an dem man eben Team Shirts etc. tragen sollte. Sowas habe ich eben nicht wirklich, also habe ich einfach das North Decatur Volleyball Shirt angezogen und es hat gezählt, was willl man mehr? Am Abend war ein weiteres Away-Game, dieses mal an der Indian Creek High School, und das ist wirklich ziemlich weit weg. Für einen Weg haben wir gut 1 1/2 Stunden gebraucht und das Spiel hat schon sehr lange gedauert, also sind wir recht spät nach Hause gekommen. Ausserdem war der Coach auf dem Nachhauseweg ziemlich angepisst, weil einige Leute ziemlich laut waren und andere schlafen wollten. Und dann hat er das Team angeschrien, sie sollen sich ein Beispiel an den Managern nehmen und uns gefälligst danke sagen. Naja, was soll ich sagen, er liebt uns...

Mittwoch war "Beach Day", was aufgrund des Dresscodes nicht einmal allzu einfach ist. Glücklicherweise war mein Gastvater aber in der Woche davor auf Geschäftsreise in Jacksonville, Florida und hat mir ein Life-Guard Shirt mitgebracht, das ich dann dankbar als Verkleidung verwendet habe. Nicht einmal allzu unkreativ, auch wenn ich wirklich schräge Dinge gesehen habe an dem Tag - ich sage nur, Bikinis über normaler Kleidung... Am Abend habe ich mich dann daran gemacht, eine Verkleidung für Donnerstag zu basteln. Das Motto war für die Juniors Halloween (jeder Jahrgang hatte einen Feiertag) und ich hatte nunmal nichts passendes. Nachdem ich mir den ganzen Tag den Kopf zerbrochen habe, was ich denn sein könnte, meine eine Freundin zu mir, dass ich ja "Creepy Switzerland" sein könnte.

Gesagt getan. Ich habe mir zwei Blätter Papier und eine Schere geschnappt, ein weisses Kreuz ausgeschnitten, auf ein rotes T-Shirt geklebt und das andere Blatt mit "I'm creepy" beschriftet und an der Rückseite befestigt. Am Morgen 15 kleine Papierfähnchen, die ich aus welchem Grund auch immer nach Amerika geschleppt habe, in meine Frisur gesteckt und ab ging es zur Schule. Verkleidungen müssen nicht teuer sein :)... Abbys Jahrgang hatte Thanksgiving als Motto. Ich wollte, dass sie sich als Truthahn verkleidet, aber sie hat sich geweigert...

Am Abend ging es für mich auf nach Louisville, KY. Für Abbys Geburtstag sind wir zu einem Konzert gegangen. Sie ist ein grosser Fan der Milk Carton Kids (das ist ein wenig wie Simon&Garfunkel) und weil sie einigermassen in der Nähe waren sind wir natürlich hin. Am Konzert haben aber erst noch die Contenders gespielt, ein Americano-Duo, das ich einfach nur geliebt habe. In der Pause zwischen den Bands gab es gratis Umarmungen und T-Shirts, die aber was gekostet habem. Beide Möglichkeiten haben wir voll genutzt und so kommt es, dass mir vom Sänger einer grossartigen Band ein T-Shirt verkauft wurde. Aber alles gute ist irgendwann vorbei und spät in der Nacht sind wir wieder zuhause angekommen. 

Am Freitag war dann Homecoming Day und das Motto war wie anzunehmen Chargermania. Also raus die Schulfarben und Tshirts und los gings. An dem Tag waren eigentlich auch wirklich alle verkleidet, weil es nicht allzu schwer war. Ich habe das Band-Shirt angehabt, weil ich zwischen Volleyball und Football nicht nach Hause gegangen bin und gar nie Zeit gehabt hätte, mich umzuziehen. 
Und am Nachmittag wurde es dann richtig interessant... Wir hatten unsere erste (und einzige) Pep Ralley! Ich weiss von anderen Leuten, dass die meisten Schulen das vor ziemlich jedem Footballspiel machen, aber bei uns ist es eben das einzige Mal. Das ist aber irgendwie bei Sportsachen an der North Decatur High generell irgendwie so, weil es einfach nicht so wichtig ist irgendwie. War jedenfalls jede Menge Spass. 

Die ganze Schule wurde irgendwann im Verlauf des Nachmittags raus auf das Footballfeld gerufen (was harmloser klingt als es ist, in Anbetracht der Tatsache, dass das Feld gute 300 vom nächsten Eingang entfernt ist, aus welchem Grund auch immer...) Die Band musste den absolut grässlichen Fight Song spielen und wurde darum schon ein wenig früher aus dem Unterricht entlassen, um die Instrumente rauszutragen. 
Als dann die ganze Schule versammelt war, ging es los: Alle Sportteams mussten sich mit ein paar Worten vorstellen. Das Volleyballteam hat Abby und mich mit ihnen nach vorne gerufen was ich ziemlich toll finde, da wir eben nicht mal Spieler sind. Ich liebe die Mädchen :). Dann wurde es richtig interessant. Es gab Powderpuff-Football, was grundsätzlich Football, aber mit Mädchen ist. Bei uns haben die Juniors gegen die Seniors gespielt, aber keiner hat wirklich auf das Spiel geachtet, denn auch unsere Cheerleader waren nicht ganz gewöhnlich... Einige Footballspieler haben sich dazu überreden lassen, diesen Job zu machen. Man hat sie also in Cheer-Uniformen gepackt und an den Rand des Feldes gesteckt, wo sie zwar ein wenig verloren rumstanden, aber es war trotzdem sehr witzig, auch wenn ich nie im Leben so viel von Evan Wallpes Beinen sehen wollte... Die zwei ATS an meiner Schule haben auch mitgemacht, und derjenige, der auch in Band ist hat natürlich am meisten Applaus gekriegt... 

Irgendwann haben dann die Seniors (zu meiner Endtäuschung) gewonnen und der nächste Punkt stand an. Wir hatten alle schon zuvor zwei Repräsentanten-Paare für unseren Jahrgang und danach Homecoming Queen/King (Seniors) und Princess/Prince wählen müssen, aber bevor man die wärend dem Footballspiel krönen konnte musste man ein wenig üben... 

Man schnappe sich also drei Footballspieler, die nicht im Cheersquad waren, steckt sie in Anzüge und ordnet ihnen einen Lehrer zu, der sich dann als Frau verkleidet. War ganz lustig den einen Mathelehrer in High Heels zu sehen :). 

Das war es dann auch schon und alle sind zurück in den Unterricht, wir haben uns unsere Instrumente geschnappt und sind ein klein wenig nach allen anderen wieder in unseren Klassenzimmern gewesen. Irgendwann war es dann auch 3:20 und es ging ab ins Gym zu Volleyball. Etwa die Hälfte des Teams hat zwar gefehlt, aber das ist kein Grund, nicht zu trainieren. Jedenfalls nicht, wenn es nach dem Coach geht... Zumindest war es leicht gekürzt. 

Dann ging es nach draussen auf den Parkplatz, weil meine Gastmutter Pizza vorbei gebracht hat, die dann in Bandraum (nicht ganz ohne Verluste) verspeist wurde. Das Spiel an sich hat um sieben angefangen (glaube ich zumindest). Und zum ersten Mal waren wir ziemlich schlecht. Wir haben gegen Milan High gespielt. Naja, ihre Hosen waren GELB, was so ziemlich die hässlichste Farbe überhaupt ist, und darum waren sie mir ziemlich umsympathisch. 

In der Halbzeitpause stand dann die ganze Homecoming Zeremonie an, bei der alle Repräsentanten in hübschen Klamotten angetrabt kommen und dann von der vorjährigen Homecoming Queen die Krone überreicht wird. 

Und da stehen sie. Entschuldigung für die Leute im Bild, aber das ist einfach das beste, das man als Keybord machen kann...

Und da sind die Gewinner: Blair (ja, sie ist ein Cheerleader, aber sie ist auch eine der nesten Schülerinnen), Evan (ja, er ist ein Footballplayer und auch einer der Top Schüler), den anderen Jungen kenne mich ch nicht und Erica (sie ist im Volleyball Team)

Dann ging das Spiel auch schon weiter, und auch wenn sich unsere Situation nicht mehr gross verschlimmert hat, habn wir zum ersten Mal dieses Jahr ein Spiel verloren. An Homecoming. Gegen Leute in gelben Hosen. Aber wie auch immer... Hat Spass gemacht. Bei mir war es so, dass Homecoming Dance gleich nach dem Spiel war, eigentlich niemand ein Date hatte und nicht wirklich viele hingegangen sind. Und weil ich wirklich müde von der kurzen Nacht und vom langen Tag war, bin ich nicht hin, sondern nach Hause und sofort ins Bett. 

Das ist vermutlich nicht, wie es für die meisten von euch gelaufen ist, läuft, laufen wird, aber hier in Süd-Indiana ist Homecoming einfach nicht sooo wichtig. Ich würde sagen, am grössten ist es in Texas und Staaten einigermassen in der Nähe und eigentlich an den meisten Orten, wo Football prinzipiell grösser ist als Basketball (und das ist in Indiana einfach nicht der Fall). Das stört mich aber nicht allzu gross. 

Das war es auch schon so ziemlich für Homecoming und ich werde den Post mal so hochladen und dann über alles andere, das passiert ist später schreiben. Hoffentlich zumindest... 
Ganz liebe Grüsse
Lara

Und wie immer noch ein paar Random Pictures:
Interessante Beleuchtung in der Konzerthalle

"The corny flatness of Indiana"

Und ich kann einfach nicht anders, als dieses Bild mit euch zu teilem...