Freitag, 3. Oktober 2014

Interview #1: Into

Hallo meine Lieben

Da bin ich schon wieder und ich hab auch einiges zu erzählen :). Dann wollen wir gleich einmal anfangen:

Gestern war mein Interview bei Into. Da an meiner Schule diese Woche Projektwoche war, mussten sich alle "Schnupperjobs" suchen, wo sie verschiedene Berufe anschauen konnten. Ich war im Kindergarten – mal ganz im Ernst: So süss die Kleinen auch sein mögen, sie machen mich ganz fertig. Wie es bei kleinen Kindern halt so ist, sind sie eben ziemlich begeistert, wenn wer neues "Lehrer" ist und sie lieben mich, ganz im Ernst. Ich habe schon vier Zeichnungen gekriegt...

Weil der Kindergarten eben immer nur morgens ist, hatte ich am Nachmittag eben mehr als genug Zeit für einen Interviewtermin. 

Ich hatte mein Interview gestern um 14:30 in Beinwil am See (das ist im Aargau und von mir zuhause eine knappe Autostunde entfernt). Wir haben uns mit der Interviewerin (Marie-Claire Thomann) in einem Restaurant getroffen. Ich musste im Voraus die Zeugnisse der letzten beiden Semester einscannen und mailen, zum Interview selbst musste ich nichts mitnehmen. Natürlich hatte ich trotzdem meine Broschüre und alles an Material, das sich bisher angesammelt hat, dabei. Ich bin schon ein Streber...

Natürlich waren wir auch wieder viel zu früh da (immerhin waren es dieses mal nur ein wenig mehr als 20 Minuten... -.-) und haben uns schon einmal etwas zu trinken bestellt. Ich hatte übrigens ein Wasser. 

Die Interviewerin ist dann auch pünktlich erschienen. Sie hatte so eine Into-Aktentasche dabei und hat erst einmal einen dicken Ordner und sonstige Dokumente ausgepackt. Das hat mich dann doch ein klein wenig nervös gemacht. Wirklich aufgeregt war ich vor dem Interview nicht. Ich war natürlich nicht absolut tiefenentspannt und so, aber ich hatte auch nicht Angst oder so. 

Sie hat dann einfach ein wenig mit uns geredet (so Smalltalk eben) und dann hat sie uns etwa eine Stunde lang das ganze Programm erklärt und auch die ganzen Abläufe, die passieren, falls ich angenommen werde. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon erwähnt, dass sich von meiner Schule verhältnismässig viele Schüler angemeldet haben und dass sie von mir bisher einen sehr positiven Eindruck habe. 

Zwischendurch konnte man eben jederzeit Fragen stellen und sie hat mir auch schon die kompletten Application Forms gezeigt. Ich glaube es waren 15 Seiten. Das ist viel weniger, als ich erwartet hätte – aber natürlich immer noch eine Menge Arbeit... Da war eben eine Seite für den Hostfamily Letter und den Parent Hostfamily Letter. Ich befinde mich in der Situation, dass mein Vater eigentlich ziemlich überhaupt kein Englisch kann (er hatte in der Oberstufe glaube ich ein Jahr Englisch als Freifach. Ich glaube nicht, dass er noch besonders viel weiss -.-). Meine Mutter bereitet sich zur Zeit gerade aufs First vor – das heisst aber nicht, dass ihr Englisch besonders gut ist... Wie soll ich sagen... Sie gibt sich Mühe.

Meine Mutter hat sich da eben ziemlich Sorgen gemacht, ob der Brief denn irgendwie total fehlerfrei sein muss und wir sind auf eine umfassende Unterhaltung über Fremdsprachen und Respekt (von wegen a 1000 words in a foreign language und so) abgeschweift :). Tja, kann passieren. 

Die Interviewerin war echt nett und hat auch noch einmal erwähnt, was für Aspekte eines USA-Aufenthaltes ich auf jeden Fall wissen muss. Es war nicht etwas Neues dabei, es ging eben darum, dass ich mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Pampa platziert werde (so offen und ehrlich hat es die gute Freu ausgedrückt :)), dass Doubleplacements relativ häufig sind, dass Spätplazierungem eher die Regel und nicht die Ausnahme sind und dass Hostfamilies eben die verschiedensten "Formen" haben können. 

Es war alles total locker und wir hatten auch Spass dabei. Es war nicht so ernst, aber trotzdem eben informativ und irgendwie seriös. Wahrscheinlich habt ihr das schon 748'463'981 Mal gehört, aber Leute, ihr braucht euch echt keine Sorgen wegen des Interviews zu machen. Ich war nicht wirklich nervös und ich bin mir sicher, dass sich das auch zu meinem Vorteil auf meine Gesamterscheinug ausgewirkt hat. Ich war dadurch natürlich auch fröhlicher, offener und gesprächiger und das macht eben einen besseren Eindruck, als wenn man schüchtern in einer Ecke hockt und sich kaum getraut, etwas zu sagen. Also macht euch keine Sorgen. Keiner ist perfekt und die Leute da wissen das. Nur Mut und offen und ehrlich sein. 

Nach diesem Info-Teil, wo eben auch meine Eltern dabei waren, gab es eben das Englische Interview. Meine Eltern wurden spazieren geschickt und die Interviewerin hat ihnen auch gleich ein Buch in die Hände gedrückt, in dem sie ein wenig blättern konnten. 

Danach hatte sie eben so ein dreiseitiges Formular mit diversen Fragen, das sie dann eben ausgefüllt hat. 
Da gab es Fragen wie:
- Do you have any siblings? If yes, how old are they and how ist your relationship?
- Do you have a current boyfriend/girlfriend?
- Do you smoke/drink alcohol etc. 

Oder Dinge wie 
- Are there any special Hostfamily constellations you couldn't accept?
- Do you have to take medication on a regulär basis?

Und so weiter eben. Es gab auch Fragen nach meinen Hobbys, Aufgaben in der Familie und meiner Motivation für ein Austauschjahr. 

Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, Englisch zu sprechen. Wir haben das mit meinem ehemaligen Englischlehrer sehr oft durch grosse Vorträge, mündliche Literaturprüfungen etc. sehr oft geübt und ich war ihm in diesem Moment so was von dankbar. Ein oder zwei Mal habe ich die Frage nicht ganz verstanden und musste kurz nachfragen, aber glaubt mir, das ist überhaupt kein Problem. 

Sie sagte am Schluss, dass mein Englisch überdurchschnittlich gut sei, und ich bin da schon ziemlich stolz darauf :). Sie sagte ausserdem, dass ich sehr schnell und ohne irgendwie noch lange zu überlegen gesprochen hätte, was irgendwie ja auch gut ist. Ich komme mir jetzt irgendwie Nerdig vor.... Sie sagte, das spricht für mich. 

Trotzdem – euer Englisch muss nicht super gut sein. Normales Schulenglisch reicht da völlig aus. Wenn Englisch eure Stärke ist, ist das natürlich kein Nachteil, aber es ist nicht zwingend nötig. Da braucht ihr euch echt keine Sorgen machen :). 

Weil ich so schnell gesprochen habe, waren wir natürlich viel zu schnell fertig. Von von ihr erwarteten 25 Minuten haben wir nur etwa 17 gebraucht. Meine Eltern sassen aber ziemlich gleich vor der Tür und wir habe sie wieder reingeholt. Danach hat mir die Interviewerin erklärt, dass sie mich für das Programm empfehlen wird – das bedeutet ich wurde angenommen und ich habe mich natürlich riesig darüber gefreut. 
Sie meinte, dass es sehr eindeutig gewesen sei. Ich sei fröhlich, aufgestellt, motiviert, gesprächig, offen für neues, kontaktfreudig, mein äusseres Erscheinungsbild und mein Stil seien für Amerika angemessen und ich hätte die sprachlichen Voraussetzungen mehr als nur erfüllt. Meine Schulnoten wären überdurchschnittlich und sie könne keinen einzigen Grund finden, wieso ich nicht für das Programm geeignet sein könnte. Ich habe mich natürlich gefreut das zu hören. Tut doch gut, mit soviel Lob zugestopft zu werden. 

Ich habe so eine Broschüre gekriegt, in der alles Wichtige noch einmal drin steht und eben auch, dass ich angenommen wurde. Sie werden mich in den nächsten Tagen kontaktieren, und mir den Zugang zu den Application Forms per e-Mail zuschicken. Am Schluss hat mir die Interviewerin mit den Worten: "Diese Begegnung war ein Erlebnis und ich werde dich wohl so schnell nicht mehr vergessen" noch ein Eis gekauft. 

Es war also ein ganz netter Nachmittag. Into ist mir immer noch sehr sympathisch, aber ich werde mit der definitiven Anmeldung noch warten, bis ich das Gespräch bei STS hinter mir habe. Es wird wahrscheinlich ein wenig anders, weil es auch im STS-Büro in Zürich stattfindet. Ich werde wohl sehen. Ich freue mich schon darauf, auch STS ein wenig näher kennenzulernen. 

Liebe Grüsse 
Lara

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