Sonntag, 21. September 2014

Finally: Something Happened

Hallo meine Lieben :)

Zuerst einmal: OH MEIN GOTT! Es ist wirklich geschehen...

Wahrscheinlich sollte ich von Anfang anfangen... Ich habe ja immer beteuert, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben würde, aber mal ganz ehrlich – das war irgendwie eine totale Lüge. Wirklich an ein Austauschjahr habe ich nicht mehr geglaubt. 

Jetzt hat sich trotzdem (für meine Verhältnisse) SEHR viel getan. Die Infoveranstaltung hat eine regelrechte Kettenreaktion ausgelöst. 

Ich schwärme ja schon sein Januar oder Februar 2014 für ein Austauschjahr, aber ich bin jemand, der sich ziemlich schwer tut, Entscheidungen zu treffen. Wirklich dafür entschieden habe ich mich ungefähr im Mai. 
Ich habe ein noch viel grösseres Problem damit, Wünsche zu äussern. Das hat sich schon sehr früh herausgestellt (Während meine Schwester zu Weihnachten seitenlange Wunschlisten hatte, wünschte ich mir einfach nichts -.-) und ist bis heute so geblieben. Dementsprechend lange hat es gedauert, bis ich mir wirklich sicher genug war, um überhaupt den Gedanken zu wagen, meine Eltern zu fragen. 
Immer wieder habe ich mir vorgenommen, sie darauf anzusprechen und immer wieder habe ich sehr kurzfristig einen Rückzieher gemacht. Ein Austauschjahr ist ja schon ein ziemlich grosser Wunsch und ich war mir nicht sicher, ob ich das meinen Eltern zutrauen konnte. 

Das ist eigentlich vollkommener Blödsinn, weil ich genau wusste, wie cool meine Mutter Austauschjahre fand und mir war auch durchaus bewusst, dass mein Vater nicht gross Widerstand leisten würde. 

Als ich wirklich sehr kurz davor war, sie zu fragen, kam dann die Nachricht, dass ich mir meine Beine anschauen lassen sollte. Da habe ich den Entschluss gefasst, bis nach der Untersuchung zu warten. Mit der Operation hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich hab mich nicht mehr getraut meine Eltern zu fragen und mich an den Gedanken, dass das mit dem Austauschjahr wohl doch nichts werden würde, angefreundet. 

Nun, ich musste ein wenig ausholen. Was ich sagen wollte: Es war irgendwie jedem klar, dass ich ins Ausland wollte, aber keiner hat es ausgesprochen. Die Broschüren lagen in einer Mappe in meinem Schrank (ausser mir wusste niemand von ihrer Existenz) und keiner traute sich, es anzusprechen. 

Die Infoveranstaltung hatte die Konsequenz, dass jemand das Thema ansprechen musste. Es wäre ja schon ein wenig seltsam, zweieinhalb Stunden in einem Raum zu sitzen, Infos zu sammeln und Kataloge an sich zu reissen, und dann nicht darüber sprechen. 
Schlussendlich war es zwar nicht ich (und auch nicht meine Mutter) die das Thema zuerst ansprach, sondern eine Kollegin, die mich schon auf dem Heimweg im Bus danach fragte. Ich bin ihr so was von dankbar dafür – sie hat mir den grössten Gefallen getan, den sie hätte tun können und es nicht einmal gemerkt. 

So wurde das ganze einmal besprochen. Als schliesslich geklärt war, dass ich gehen wollte, fragte meine Mutter gestern beim Morgenessen, wohin ich denn mir welcher Organisation wolle. Sie hatte sich dazu auch schon Gedanken gemacht, wollte aber nicht, dass ich mich von ihr beeinflussen lassen würde. Meine Antwort: „In die USA mit Into“. Die Antwort war so direkt und selbstsicher, dass ich von mir selbst überrascht war :). Das hat mich noch sicherer gemacht, dass ein Austauschjahr das richtige für mich ist.

Meine Mutter war überrascht von meiner Antwort. Sie sagt, sie hätte mir Amerika nie im Leben zugetraut -.- Sie rechnete zwar mit Into (wofür ich ihr dankbar bin), aber sie hätte auf Irland getippt. Wie sie auf diese Idee gekommen ist, weiss ich nicht. Die USA fand sie aber auch gut und hat das auch nicht in Frage gestellt. 

Ich habe mir also noch einmal die fünf Organisationen, die irgendwie in Frage kommen (Into, YFU, AFS, EF und STS – also ziemlich alle Schweizer Orgas) angesehen und verglichen. Schliesslich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Into mir wirklich am liebsten ist und auch STS soweit nicht schlecht klingt. 

Ich werde mich heute mal bei Into und STS bewerben. Die Aufnahmebedingungen erfülle ich gut (sehr gute Noten, motiviert, zuverlässig, 15 Jahre alt, neugierig auf andere Kulturen, gutes Schulenglisch (eine Amerikanerin hat letztens gemeint, dass Englisch meine Muttersprache ist – darauf bin ich schon stolz), relativ anpassungsfähig und offen für Neues). Ich glaube schon, dass ich der richtige Typ Mensch für ein Austauschjahr bin. Das, was mir im Moment am meisten Sorgen bereitet ist, dass ich je nach dem auch noch während dem Austauschjahr Physiotherapie brauche. Mal schauen, ob das ein Problem darstellt. 

Update: Ich habe es wirklich getan... Ich habe mich bei Into ud STS beworben. In so einer automatischen Bestätigungsmail stand, dass ich zu einem Interview eingeladen werde. Ich hab jetzt schon Schiss -.- 

Nur noch so nebenbei zwei Dinge, die sonst noch ans Tageslicht gefördert worden:
• „Lara, wenn du weggehst, musst du dir einen Laptop kaufen.“ Ich habe noch keinen und sollte mir da wohl wirklich mal Gedanken drum machen. 
• Meine Mutter: „Ich könnte mir schon vorstellen, auch einen Schüler aufzunehmen, wenn Lara weg ist. So ein halbes Jahr oder so.“ Ich entdecke gerade ganz neue Seiten an meiner Mutter... Der Gesichtsausdruck meines Vaters war jedenfalls filmreif ;) Diese Mischung aus Verwirrtheit und Schock werde ich nie mehr vergessen...

Ich hoffe, dieses Mal gab es wenigstens ein wenig mehr Action als sonst und ganz ganz liebe Grüsse
Lara

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