Mittwoch, 25. Juni 2014

Es kommt, wie es kommen musste... Lara wird operiert -.-

Hallo alle zusammen
Ich bin es schon wieder, und ich habe sogar den versprochenen Bericht über den Arzttermin in Zürich im Gepäck. Ich erzähle euch jetzt einmal chronologisch, was heute alles so passiert ist. 

Also:
- 6:20 — Ich stehe auf, gehe Duschen, esse Frühstück etc. 
- 7:30 — wir fahren (wie immer viel zu früh) los, weil wir auf keinen Fall zu spät kommen wollen, und wir uns nicht sicher sind, wie es mit dem Berufsverkehr aussieht. Der Termin ist um 9:00
- 8:25 — wir erreichen die Klinik, melden uns an, und setzen uns ins Wartezimmer
- 9:05 – der Arzt (er ist leitender Oberarzt der Kinder- und Jugendorthopädie) holt uns ab und führt uns ins Untersuchungszimmer

Was dann passiert:
- Er lässt mich zur Tür und wieder zurücklaufen
- Er lässt mich mit so weit wie nur möglich nach aussen gedrehten Füssen laufen (so, dass meine Knie grade sind)
- Er testet, wie weit meine Hüfte rotieren kann
- Er stellt mir verschiedenste Fragen (seit wann?, was ist mit Sport?, wo und wie tut es weh?, etc.)

Wa er dazu sagt (es war ca. 9:40):
"Ich denke, man sollte das schon operieren lassen, denn der Winkel zwischen den Füssen, wenn sie so gestellt sind, dass die Knie nach vorne zeigen, beträgt ungefähr 100 Grad. Normal sind etwa 20 Grad. 

Gerade auch, wenn du jetzt schon Schmerzen hast, und sagst, dass es immer schlimmer wird. Das Problem liegt in deinen Unterschenkeln. Die Schien- und Wadenbeine sind dort nach aussen gedreht. Das ist eine angeborene Fehlstellung, die meistens schon im ersten Trimester der Schwangerschaft entsteht. 

Bei der Operation würden alle diese vier Knochen durchtrennt werden, dann dreht man sie, und schraubt sie mit  Schrauben und Platten zusammen. 

Du kannst wählen, ob du beide Beine gleichzeitig oder nacheinander operieren lassen willst. Bei Ersterem würdest du für ungefähr 5 Wochen fest im Rollstuhl sitzen, bei Letzterem wären es pro Bein etwa 5 Wochen an Krücken. Das ist eine persönliche Entscheidung. 

Natürlich zwingen wir dich nicht, diese Operation zu machen. Wenn du denkst, dass es dir das nicht wert ist, kannst du natürlich auch so weitermachen wie bisher. Wir empfehlen das aber nicht."

- 9:45 — der Arzt will noch eine Röntgenaufnahme von meiner Hüfte, da er Probleme dort ausschliessen will. Wir rennen also durch das ganze Krankenhaus und warten, bis ich drankomme. 

- 10:10 — ein extrem netter Asiate stellt sich mir vor, und erklärt, dass er mich röntgen wird. Der war echt total nett, und machte die ganze Zeit Witze. Er schickt mich zurück ans andere Ende des Krankenhauses. 

- 10:30 — wir sind wieder beim anderen Arzt, und er schaut mit uns die Röntgenbilder an (zum Glück alles total ok – die Hüftpfannen gehen zwar aussen etwas zu weit nach unten, das ist aber eigentlich kein Problem) und erklärt uns alles noch einmal etwas genauer. Er gibt mir eine Physiotherapieverordnung. Dann meint er, er bräuchte noch ein CT, um den genauen Winkel der Rotationsfehlstellung feststellen zu können. Er sagt, dass das im Krankenhaus nebenan gemacht werden müsste (zu Fuss etwa fünf Minuten), und er einen Termin machen müsste. Wir verabschieden uns

- 11:05 — die Assistentin ruft im anderem Krankenhaus an, um einen Termin für mich zu kriegen. Wir haben total Glück, und es ist gleich um 11:45 einer frei. Dann müssen wir nicht noch einmal nach Zürich fahren. Wir stimmen zu, und die Assistentin erklärt und den Weg

- 11:15 — wir haben einen riesigen Hunger, und weil wir noch mehr als genug Zeit haben, setzen wir uns in ein Café und essen Sandwiches 

- 11:55 — mit zehn Minuten Verspätung werde ich in den Raum gebeten, und bekomme Anweisungen, wie ich mich hinlegen soll etc. Sie kleben meine Füsse mit  Malerklebeband zusammen. Die Ärztin dort meint, wir sollten um halb eins wiederkommen, um die DVD mit den Aufnahmen abzuholen.  

- 12:35 — wir bekommen die DVD, liefern sie in der ersten Klinik ab und fahren nach Hause. 

Das bedeutet
Aus unseren geschätzten 15 Minuten sind dreieinhalb Stunden geworden... Wider meiner Erwartungen muss operiert werden, und ich war nicht nur in einem, sondern gleich in ZWEI Krankenhäusern (das ist irgendwie cool). Der Arzt ist total nett, und ich weiss jetzt, was mit mir falsch läuft. 
Aus irgendeinem Grund fühle ich mich trotz einer Operation, bei der viel Knochen gebrochen werden, irgendwie total entspannt und irgendwie macht es mir auch gar keine Angst. Das ist total gruselig. Ich habe Angst, wenn ich Impfen gehen muss, aber das macht mir nichts aus. Da läuft definitiv was falsch mit mir... Ein wenig Selbstmitleid habe ich natürlich trotzdem :)

Das coolste an der ganzen Sache ist aber immer noch, dass ich meine Beine jetzt auf DVD habe. Das kann nicht jeder von sich behaupten. 
Es ist auch cool, dass ich einen Schlüssel für alle Fahrstühle an meiner Schule bekomme. Dann ist plötzlich jeder dein Freund :). 

Weniger cool ist, dass es ein wenig Zeit braucht, und das Hauptproblem ist, dass es verdammt teuer sein wird. Das gefährdet mein Austauschjahr ein ganzes Stück... Das ist der Teil, der mit am wenigsten gefällt an der ganzen Sache. 

Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr gelangweilt und ganz liebe Grüsse
Lara


Dienstag, 24. Juni 2014

Noch ein Tag bis zum Termin

Hallo zusammen,
Morgen habe ich meinen Arzttermin in Zürich, und ich bin schon seit einigen Tagen extrem nervös – schliesslich könnte es theoretisch mein Leben ein Stück weit "verändern". Ich halte es zwar für unwahrscheinlich, dass es operiert werden muss, und verdränge es deshalb so gut es geht, aber trotzdem habe ich davor auch ein wenig Angst. Das ist aber meiner Meinung nach auch durchaus verständlich.

Ich kann überhaupt nicht einschätzen, was der Arzt sagen wird, oder wie lange der Termin dauert (wir rechnen mit irgendetwas zwischen 15 Minuten und einer Stunde...) oder was überhaupt überprüft werden wird, also habe ich nicht sehr viel mehr Ahnung als ihr, wie das Morgen laufen wird. Das trägt natürlich auch nicht zu einer totalen Entspanntheit bei :)

Naja, ich werde es überleben. Ich bin froh, dass es überprüft wird, weil ich in letzter Zeit zum Teil kaum noch laufen kann, weil es wirklich wehtut, und ich in der Nacht kaum noch schlafe, weil ich jedesmal aufwache, wenn ich mich ein wenig bewege. Nicht das, was man angenehm nennen würde...

Ausserdem hat das Ganze doch noch etwas Gutes – ich bin morgen für den ganzen Tag offiziell dispensiert. Das ist doch auch mal was. Gerade so kurz vor den Sommerferien kommt so ein freier Tag eigentlich ganz gelegen :)

Ich werde euch so bald wie nur möglich berichten, was der Arzt gesagt hat, und wünsche euch einen schönen Abend
Lara

Samstag, 14. Juni 2014

Kurzer Zwischenbericht

Hallo, ich bin es mal wieder.

Ich weiss, dass es schon wieder lange her ist, aber es ist eben nicht so viel passiert. Jedenfalls nicht wirklich etwas, das die Planung vorangebracht hätte. 
Also:

1) Viele Organisationen haben die neuen Kataloge. Darunter STS und AIFS. Wie ihr wahrscheinlich mitbekommen habt, ist AIFS meine Lieblingsorganisation. Und oh Wunder – sie haben den Preis erhöht -.- ... Da habe ich mich natürlich riesig darüber gefreut. Andererseits – es war zu erwarten und ich bin ja immer noch im Vorteil, da der Euro ja immer noch so niedrig und der Franken immer noch so hoch ist. Vor fünf Jahren, wäre ich definitiv im Nachteil gewesen. 

2) Ich habe eine kurze Planungs-Pause eingelegt, da ich im Moment im ultimativen Prüfungsstress (nächste Woche innerhalb von drei Tagen sieben Prüfungen und Referate...) bin, und mit Lernen und Hausaufgaben überhaupt keine Zeit mehr bleibt. Ausserdem muss man ja noch einigermassen fit bleiben und dabei das Zimmer nicht im Chaos untergehen lassen. Das braucht seine Zeit, und ich denke, ich plane besser in den Sommerferien, wenn ich mehr Zeit und Motivation habe. Im Moment bin ich nämlich dauerübermüdet... 

Ein anderer Grund für die Pause sind meine Beine – ja richtig gelesen, die Beine. Klingt vielleicht speziell, aber es gab da eine Menge Wirbel rum in letzter Zeit. Es ist so dass ich krumme Beine habe. Also so richtig krumm. Meine Beine sind um 40 Grad nach innen gedreht und meine Füsse trotzdem grade, aber abgekippt. Ich hoffe, dass ihr versteht, was ich meine... Jedenfalls hat meine Mutter den Arzt während dem Impfen gefragt, ob es schlimm sei, dass meine Beine krumm sind. 
Der Arzt hat eine Krise geschoben und hat gemeint, er hätte noch nie so krumme Beine gesehen und so. Er hat mich an eine Spezialklinik in Zürich verwiesen und gemeint, dass das vielleicht "operativ begradigt" werden müsste. Der Termin ist in eineinhalb Wochen, und ich will nicht ein Austauschjahr planen, das vielleicht gar nicht so stattfinden wird. Aufgeben werde ich auf jeden Fall nicht. Wahrscheinlich muss es nicht operiert werden und alles läuft nach Plan, und selbst wenn – ich kann es ja auch um ein Jahr verschieben... Ich werde schon sehen. 

3) Ich habe ausgerechnet, wie viel Geld ich mindestens zusammenhabe werde, bis das Austauschjahr beginnt. Ich bin auf 2500 Franken gekommen. Ausserdem werde ich ja gefirmt und Weihnachten und Geburtstag gibt es ja auch noch. Zudem will ich nächstes Jahr noch Nahhilfe geben. Da kommt hoffentlich auch ein wenig was zusammen. 
Meine Eltern bezahlen das eigentlich, aber ich habe ein unglaublich schlechtes Gewissen und ein Viertel oder so des Preises ist ein Teil, den ich gerne bezahlen würde. 


Ein Bild meiner Beine. In Wirklichkeit sind die noch krummer...