Dienstag, 23. September 2014

Auch Into hat sich gemeldet :)

Da bin ich schon wieder, in den letzten Tagen scheine ich ja eine wahre Schreibwut entwickelt zu haben...

Ich werde mich kurz fassen: Into hat heute angerufen, als ich nicht zuhause war (meine Mutter sagte, es sei so um die elf Uhr morgens gewesen). Sie waren also auch sehr schnell :). 

Sie wollten auch einen Termin für das Interview vereinbaren und ich muss nächsten Donnerstag in Beinwil zum Gespräch erscheinen. Das ist also sogar noch vor dem STS-Interview. 

Natürlich bin ich irgendwie nervös, aber ich freue mich auch irgendwie total darauf. Für mich ist es irgendwie das erste Greifbare, das mit dem Austauschjahr zu tun hat. Klar – ich habe schon lange Kataloge gesammelt, die Kurzbewerbung ausgefüllt und auch schon mit denen telefoniert, aber das Vorstellungsgespräch ist doch noch einmal etwas Anderes. Ich weiss nicht ganz. 

Parallel zum Anruf ist heute auch schon ein Brief von Into reingeflattert, in dem eben stand, dass in nächster Zeit ein Termin abgemacht werden würde. Sie haben die Bewerbung also auch schon gestern bearbeitet, sonst wäre der Brief ja nicht schon gekommen. Into war also etwa gleich schnell wie STS. 

Ich erzähle euch dann, wie es war, wenn ich es hinter mir habe :)

Einen schönen Abend noch
Lara

Montag, 22. September 2014

STS hat sich gemeldet

Da bin ich auch schon wieder. 

Das hat einen guten Grund: STS hat heute angerufen. Meine Fresse, waren die schnell... Gestern war Sonntag, sie haben es also wohl kaum gesehen und ich hatte ja Schule. Am Morgen konnten sie sich selbstverständlich noch nicht melden, da ich seit 7:30 aus dem Haus war. Den gesamten Tag habe ich in der Schule verbracht, und kaum bin ich zehn Minuten zuhause (ich schätze, es war etwa viertel vor sechs) kam ein Anruf. 

Meine Schwester hat abgenommen und war ein wenig verwirrt. Sie hat nur etwas von "Highschool" gehört und das Telefon gleich an mich weitergereicht ;). Da war eine nette Frau am anderen Ende. Sie hat gesagt, dass mit meinen Angaben soweit alles in Ordnung ist und wollte eben einen Termin für das Vorstellungsgespräch vereinbaren. 

Ich muss nun am 9. Oktober (das ist ein Donnerstag) um 14:00 im STS-Büro in Zürich sein – wieso habe ich das Gefühl dass ich total oft in Zürich bin...? Erst die Klinik, erst letztens war ich shoppen und jetzt STS... Ist ja abartig -.-

Danach kam gleich so eine Bestätigungsmail mit den Termindaten, einer Wegbeschreibung zum STS-Büro, einen Anhang mit FAQ's zum Interview und eine Anleitung zum Personal Essay. Der Personal Essay ist, was andere Organisationen den "Hostfamily Letter" nennen – also im Grunde genommen ein Brief an die zukünftige Hostfamily. Die sucht sich den Schüler auch daran aus. 

Ich glaube, ich hänge gleich mal ein Bild der Anleitung an. Das ist einfacher :)

Im Moment bin ein wenig verwirrt, ich beginne gerade erst, zu realisieren, dass das alles wahr ist. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das alles passiert, also verzeiht mir, falls ich unnötiges Zeugs fasle ;). Ich habe zum Beispiel echt heute Mittag realisiert, dass ich ja nicht mehr beinahe unbeschränkten Zugang zu guter Schweizer Schokolade haben werde :(.

Die Kollegin aus Kanada, hat gesagt, sie macht mir eine Liste von all den Dingen, die ich unbedingt mal essen muss -.-  Als ich angemerkt habe, dass ich so kugelrund werde, hat sie gemeint, dass das sowieso passiert :(. Habe ich nicht nette Freunde?

Einen schönen Abend wünsche ich euch
Lara




Sonntag, 21. September 2014

Finally: Something Happened

Hallo meine Lieben :)

Zuerst einmal: OH MEIN GOTT! Es ist wirklich geschehen...

Wahrscheinlich sollte ich von Anfang anfangen... Ich habe ja immer beteuert, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben würde, aber mal ganz ehrlich – das war irgendwie eine totale Lüge. Wirklich an ein Austauschjahr habe ich nicht mehr geglaubt. 

Jetzt hat sich trotzdem (für meine Verhältnisse) SEHR viel getan. Die Infoveranstaltung hat eine regelrechte Kettenreaktion ausgelöst. 

Ich schwärme ja schon sein Januar oder Februar 2014 für ein Austauschjahr, aber ich bin jemand, der sich ziemlich schwer tut, Entscheidungen zu treffen. Wirklich dafür entschieden habe ich mich ungefähr im Mai. 
Ich habe ein noch viel grösseres Problem damit, Wünsche zu äussern. Das hat sich schon sehr früh herausgestellt (Während meine Schwester zu Weihnachten seitenlange Wunschlisten hatte, wünschte ich mir einfach nichts -.-) und ist bis heute so geblieben. Dementsprechend lange hat es gedauert, bis ich mir wirklich sicher genug war, um überhaupt den Gedanken zu wagen, meine Eltern zu fragen. 
Immer wieder habe ich mir vorgenommen, sie darauf anzusprechen und immer wieder habe ich sehr kurzfristig einen Rückzieher gemacht. Ein Austauschjahr ist ja schon ein ziemlich grosser Wunsch und ich war mir nicht sicher, ob ich das meinen Eltern zutrauen konnte. 

Das ist eigentlich vollkommener Blödsinn, weil ich genau wusste, wie cool meine Mutter Austauschjahre fand und mir war auch durchaus bewusst, dass mein Vater nicht gross Widerstand leisten würde. 

Als ich wirklich sehr kurz davor war, sie zu fragen, kam dann die Nachricht, dass ich mir meine Beine anschauen lassen sollte. Da habe ich den Entschluss gefasst, bis nach der Untersuchung zu warten. Mit der Operation hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich hab mich nicht mehr getraut meine Eltern zu fragen und mich an den Gedanken, dass das mit dem Austauschjahr wohl doch nichts werden würde, angefreundet. 

Nun, ich musste ein wenig ausholen. Was ich sagen wollte: Es war irgendwie jedem klar, dass ich ins Ausland wollte, aber keiner hat es ausgesprochen. Die Broschüren lagen in einer Mappe in meinem Schrank (ausser mir wusste niemand von ihrer Existenz) und keiner traute sich, es anzusprechen. 

Die Infoveranstaltung hatte die Konsequenz, dass jemand das Thema ansprechen musste. Es wäre ja schon ein wenig seltsam, zweieinhalb Stunden in einem Raum zu sitzen, Infos zu sammeln und Kataloge an sich zu reissen, und dann nicht darüber sprechen. 
Schlussendlich war es zwar nicht ich (und auch nicht meine Mutter) die das Thema zuerst ansprach, sondern eine Kollegin, die mich schon auf dem Heimweg im Bus danach fragte. Ich bin ihr so was von dankbar dafür – sie hat mir den grössten Gefallen getan, den sie hätte tun können und es nicht einmal gemerkt. 

So wurde das ganze einmal besprochen. Als schliesslich geklärt war, dass ich gehen wollte, fragte meine Mutter gestern beim Morgenessen, wohin ich denn mir welcher Organisation wolle. Sie hatte sich dazu auch schon Gedanken gemacht, wollte aber nicht, dass ich mich von ihr beeinflussen lassen würde. Meine Antwort: „In die USA mit Into“. Die Antwort war so direkt und selbstsicher, dass ich von mir selbst überrascht war :). Das hat mich noch sicherer gemacht, dass ein Austauschjahr das richtige für mich ist.

Meine Mutter war überrascht von meiner Antwort. Sie sagt, sie hätte mir Amerika nie im Leben zugetraut -.- Sie rechnete zwar mit Into (wofür ich ihr dankbar bin), aber sie hätte auf Irland getippt. Wie sie auf diese Idee gekommen ist, weiss ich nicht. Die USA fand sie aber auch gut und hat das auch nicht in Frage gestellt. 

Ich habe mir also noch einmal die fünf Organisationen, die irgendwie in Frage kommen (Into, YFU, AFS, EF und STS – also ziemlich alle Schweizer Orgas) angesehen und verglichen. Schliesslich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Into mir wirklich am liebsten ist und auch STS soweit nicht schlecht klingt. 

Ich werde mich heute mal bei Into und STS bewerben. Die Aufnahmebedingungen erfülle ich gut (sehr gute Noten, motiviert, zuverlässig, 15 Jahre alt, neugierig auf andere Kulturen, gutes Schulenglisch (eine Amerikanerin hat letztens gemeint, dass Englisch meine Muttersprache ist – darauf bin ich schon stolz), relativ anpassungsfähig und offen für Neues). Ich glaube schon, dass ich der richtige Typ Mensch für ein Austauschjahr bin. Das, was mir im Moment am meisten Sorgen bereitet ist, dass ich je nach dem auch noch während dem Austauschjahr Physiotherapie brauche. Mal schauen, ob das ein Problem darstellt. 

Update: Ich habe es wirklich getan... Ich habe mich bei Into ud STS beworben. In so einer automatischen Bestätigungsmail stand, dass ich zu einem Interview eingeladen werde. Ich hab jetzt schon Schiss -.- 

Nur noch so nebenbei zwei Dinge, die sonst noch ans Tageslicht gefördert worden:
• „Lara, wenn du weggehst, musst du dir einen Laptop kaufen.“ Ich habe noch keinen und sollte mir da wohl wirklich mal Gedanken drum machen. 
• Meine Mutter: „Ich könnte mir schon vorstellen, auch einen Schüler aufzunehmen, wenn Lara weg ist. So ein halbes Jahr oder so.“ Ich entdecke gerade ganz neue Seiten an meiner Mutter... Der Gesichtsausdruck meines Vaters war jedenfalls filmreif ;) Diese Mischung aus Verwirrtheit und Schock werde ich nie mehr vergessen...

Ich hoffe, dieses Mal gab es wenigstens ein wenig mehr Action als sonst und ganz ganz liebe Grüsse
Lara

Montag, 15. September 2014

Kurzes Update zur Infoveranstaltung

Da bin ich schon wieder!

Die Infoveranstaltung war echt interessant. Das Ganze fand in der Aula meiner Schule statt und es gab sehr viele Leute. Die meisten haben noch Eltern mitgeschleppt und manche sind auch einfach einmal zuhören gegangen, obwohl sie sich nicht allzu sehr für ein Austauschjahr interessieren, aber trotzdem... Der Rektor meinte schon scherzhaft, er müsse wahrscheinlich die Schule schliessen lassen, weil ihm die Schüler ausgehen würden :). Ich würde mal schätzen, da waren etwa 60 oder 70 Schüler, die ernsthaft interessiert sind. Klar werden im Endeffekt nicht alle weggehen, aber es waren wohl mehr Schüler als erwartet. 

Zuerst hat der Rektor einen kurzen Vortrag über Austauschjahre im Allgemeinen (eben so Basic-Facts wie ungefähre Preise, Organisationen etc.) gehalten und kurz als alternative zum herkömmlichen Auslandsjahr noch die Möglichkeit, eine Schweizer Schule im Ausland (z. B. Madrid, Mailand oder vor allem in Lateinamerikanischen Ländern) zu besuchen. Diese Aufenthalte sind meistens nur für ein Semester und haben den Vorteil, dass der Schulstoff dem in der Schweiz sehr stark ähnelt. 
Danach hat er erklärt, wie die Schule mit Austauschjahren umgeht. Im Grossen und Ganzen meinte er, die Schule begrüsse Austauschjahre sehr (es gibt im Moment 35 Schüler, die weg sind und 15 aus anderen Ländern) und dass es keine Kontingente gäbe. Es können also theoretisch unbegrenzt viele gehen. Er gab noch an, dass es von der Schule noch eine Deadline gibt, bis zu der man sich mit so einem Formular bei der Schule "abgemeldet" haben muss. Die war glaube ich Ende Januar. Das finde ich eigentlich alles ziemlich vernünftig. Die Tochter des Rektors war übrigens vor ein paar Jahren ein Jahr in Finnland. 

Ausser dem Rektor waren da noch fünf ehemalige Austauschschüler (sie waren in Argentinien, Australien, Kanada, den USA und an einer Schweizer Schule in Chile) und ein Mann, der die Gastfamilien repräsentieren sollte. Er "arbeitet" für AFS als "Local Coordinator" (ich bin mir ziemlich sicher, dass es ein deutsches Wort gäbe, aber es kommt mir nicht in den Sinn) und mit seiner Frau als Gastfamilie hier in der Schweiz. Sie wurden in den Vortrag eingebunden und konnten zwischendurch eigene Erfahrungen mit dem Publikum teilen oder auch ihre Meinungen sagen. 

Dann gab es eine grosse Fragerunde, bei dem man alles fragen konnte, was man wissen wollte und dann gab es eine "Katalogesammelorgie". Es gab Tische mit allen in der Schweiz bekannten Organisationen, diese Formulare und eine Adressenliste der Organisation. Meine Mutter hat alle Kataloge mitgenommen und jetzt haben wir alle (ausser den von EF, aber den bekomme ich eh immer zugeschickt) doppelt... Was soll's. 

Es war auf jeden Fall interessant
Lara

OP-Termine, Infoveranstaltung und so weiter

Hallo würde ich sagen…

Ich habe mich ja ein ganzes Weilchen nicht mehr gemeldet (Asche über mein Haupt). Umso mehr gibt es jetzt natürlich zu berichten – tragischer Weise habe ich mich dabei immer noch nicht angemeldet oder definitiv gegen ein Austauschjahr entschieden.

Wieso  man so lange nichts mehr von mir gehört hat, kann ich auch nicht ganz erklären. Vermutlich war es sowas wie eine Mischung aus „Die-Schule-hat-wieder-angefangen“-Stress, neue Freunde in der neuen Klasse finden und dabei die alten nicht aus den Augen verlieren, Aufregung um meine Beine und ein wenig Faulheit war bestimmt auch dabei.


Was es nun genau zu berichten gibt:


   Heute (15.09.2014) ist die offizielle Informationsveranstaltung meiner Schule über Austauschjahre. Ich werde da gleich hingehen (bin übrigens schon in der Schule, beschäftige mich in der Wartezeit mit Blog-Schreiben. Vermutlich gibt es gleich noch ein paar aktuelle Infos dazu, wie es genau war). Bei dieser Veranstaltung geht es nicht darum, irgendwelche Organisationen vorzustellen, sondern eher darum, die ganzen organisatorischen Dinge aus der Sicht der Schule klarzustellen. Ich gehe an eine Schule mit mehr als 1700 Schülern in sechs Jahrgängen. Pro Jahr gehen ca. 30 für ein Semester oder Jahr weg. Zwischen 90-100% davon nach der 9. (also für mich nach diesem Schuljahr).

 

   Auch was meine Beine angeht gibt es Neues zu berichten. Ich hatte ja noch einmal einen Termin (wie ich schon letztes Mal geschrieben hatte – ist ja schon ein ganzes Weilchen her…). Dort wurde mir eben gesagt, dass eine Operation wirklich die beste Option sein würde und dass das Ganze tatsächlich auch zu einer Verdrehung des Oberschenkelknochens geführt hat. Gegen die wird aber vorläufig nichts gemacht. Der Chefarzt ist auch mal vorbeigekommen, um sich meine Beine anzuschauen. Er hat im Zusammenhang mit meinen Beinen und meinem Gangbild doch tatsächlich die Worte „grauenhaft“ und „scheusslich“ gebraucht. 

Ich habe einen Termin für die OP-Vorbesprechung (am 7.11) und die Operation für das erste Bein bekommen (4.12). Das zweite Bein hat noch keinen Termin, da es noch keine Pläne für das neue Jahr gibt. Spätestens im November sollte der Termin dann aber klar sein. Am 7.11 werden dann Fotos von meinen Beinen gemacht und auch der Anästhesiearzt kommt vorbei.

Das allerallerallerbeste was hätte passieren können ist eingetroffen. Es dauert viel weniger lange, um wieder laufen zu lernen, als wir gedacht hätten (der Arzt meinte, nach 8 Wochen könnten die Meisten wieder problemlos laufen) und was noch viel besser ist: wenn jetzt nicht alles schief läuft, was nur schief laufen kann, dann bekomme ich IV. Für alle die nicht wissen, was das ist: Der Staat bezahlt alle Behandlungskosten, die in den letzten fünf Jahren entstanden sind und was in den nächsten fünf Jahren noch kommt. Das bedeutet: Meine Sorgen, dass ich das finanzielle irgendwie überlasten könnte, waren umsonst. Das stimmt mich schon viel optimistischer. Bei irgendwelchen Fragen könnt ihr euch natürlich an mich wenden (Kommentar oder an fruchtsaft500@gmail.com)


• Noch einmal kurz zu meiner neuen Klasse: Alle sind total nett und ich versteh mich mit den meisten bisher echt gut. Ich absolutes Genie habe es durch Zufall irgendwie geschafft, mir englischsprachige Kollegen zu suchen :). Das Ganze ist natürlich purer Zufall und so, aber es hat natürlich Vorteile, wenn man sich ernsthaft überlegt, ein Austauschjahr zu machen. Eine Freundin von mir ist aus Kanada – wir reden untereinander grösstenteils Englisch, weil es einfach einfacher für sie ist und es für mich eine gute Übung ist. Sie hat mir kanadische Kekse mit Ahornsirup gegeben und ich bin mir inzwischen gar nicht mehr sicher, ob ich unbedingt in die USA will – steht zwar immer noch an erster Stelle, aber ich liebäugle in letzter Zeit auch mit Neuseeland (obwohl teuer) und Kanada. Falls einer von euch jemals in Kanada ist – die Kekse waren in so einer roten Schachtel verpackt und hatten Ahornblattform. KAUFT SIE!!!


Ganz liebe Grüsse

Lara