Donnerstag, 28. August 2014

Neuigkeiten aus der Klinik

Hallöchen...

Ich bin es mal wieder – und das nicht ohne Grunde, denn: Es gibt Neuigkeiten! Gestern (also Mittwoch) hat der Arzt aus der Klinik (falls es euch interessiert: Es ist die Schulthess-Klinik in Zürich) angerufen. 

Ich war in der Schule, aber meine Mutter war zuhause und hat mir erklärt, was der Arzt gesagt hat. Sie meinte, dass er gesagt hätte, dass er uns heute eigentlich zu einem Termin erwartet hätte. 

Das Problem war nur – wir wussten überhaupt nichts von einem Termin... Irgendwie muss der Brief wohl auf dem Weg zu uns verloren gegangen sein... Wir haben noch das ganze Altpapier durchgesehen und da war definitiv KEIN Brief. Ich hätte mir sowieso nicht vorstellen können, dass wir ihn nicht bemerkt hätten, da meine Familie im Allgemeinen immer sehr pünktlich und zuverlässig ist. 

Wie auch immer. Ich habe jetzt einen neuen Termin gekriegt. Ich soll am Montag Nachmittag um vier in Zürich erscheinen, damit der Arzt (er heisst übrigens Dr. Manner) die CT-Aufnahmen von letztem Mal mit uns besprechen kann. 

Wenn man meiner Mutter glaubt, hat er auch noch etwas wie "Mein Verdacht hat sich wirklich bestätigt. Sie müssen jetzt aber nicht Angst haben deswegen oder so" gesagt. 
Was genau er damit gemeint hat – Nobody knows... Ich gehe davon aus, dass er sagen will, dass eine Operation wirklich die einzige vernünftige Lösung ist. Ich werde ja sehen. 

Das ist aber nicht das, was mich am meisten beschäftigt. Wenn ihr euch noch erinnern könnt, habe ich im einen Post mit dem Bericht über den Untersuch gesagt, dass es mich beunruhigt, wie wenig mich das ganze beunruhigt. 

Das hat sich definitiv geändert. In anderen Worten: Ich habe Schiss gekriegt (das ist aber noch eine Untertreibung. Eigentlich habe ich grade eine Heidenangst). Ich habe letzte Nacht nur etwa 2 Stunden geschlafen, weil ich nicht aufhören konnte, darüber nachzudenken. Der heutige Tag war ein wenig schwer zu überleben. Seltsamerweise bin ich jetzt (es ist 22:30) nicht mehr so müde. Obwohl – eigentlich kann ich einfach schon wieder nicht schlafen...

Ich habe mich ja schon die ganze Zeit vor dem Augenblick gefürchtet, in dem ich die ganze Sache nicht mehr so harmlos finden würde, aber dass es so unangenehm werden würde, hätte ih echt nicht gedacht. 


Was ansonsten noch so passiert ist: 

• Die Schule hat wieder angefangen. Die neuen Lehrer sind zwar nicht schlecht, aber ich vermisse die alten (abgesehen von Französisch) total. Die waren alle so toll...

• Die neue Klasse ist TOTAL NETT. Das macht es auch nicht gerade einfacher... Ich mag zumindest alle Mädchen bis jetzt total gerne. Wir haben immer ziemlich viel Spass zusammen. Die Jungs kenne ich noch nicht so gut, aber ich denke, die sind auch alle in Ordnung. 

• Wie es das Schicksal so wollte habe ich zwei englischsprachige Mädchen in meiner Klasse. Das ist natürlich eine grossartige Gelegenheit, mein Englisch ein wenig zu verbessern und es auch im Alltag zu verwenden. Die Beiden wissen gar nicht, wie dankbar ich ihnen dafür bin. 

• Die Eine sagte, dass mein Englisch gar nicht so schlecht sei. Ich hätte eine relativ gute Aussprache und einen grossen Wortschatz und so. Das Einzige, dass sie wirklich komisch fand, war mein 'No'. Sie meinte, es wäre total britisch  ausgesprochen und würde nicht zum Rest passen. So blöd kann's laufen... -.-

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und wünscht mir Glück :)
Lara 

Sonntag, 17. August 2014

Mini-Update – die Hoffnung stirbt zuletzt

Ich melde mich mal wieder... Hat ja eine Weile gedauert (Asche über mein Haupt...).

Es gibt nicht viel Neues, aber ich hatte in den letzten Wochen viel Zeit zum Nachdenken, also dachte ich, dass es vielleicht eine gute Idee wäre, meine Gedanken mit euch zu teilen. 

Heute ist der letzte Ferientag, morgen fängt das neue Schuljahr an. Das macht mich ein wenig nervös – zum einen wegen der neuen Klasse und den neuen Lehrern (ausserdem habe ich den absolut blödsinnigsten Stundenplan der Welt)

Zum anderen ist es ein komisches Gefühl, weil es vielleicht das letzte Jahr vor Amerika sein könnte. Ich weiss, dass ich gesagt habe, dass es vermutlich kein Austauschjahr geben wird, aber ich habe auch gesagt, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben werde. 

Das führt zum nächsten Punkt: Ich habe das Versprechen nicht wirklich halten können. Ich habe die Hoffnung wirklich ein wenig aus den Augen verloren und ih war auch irgendwie traurig, aber es war ein komisches Gefühl. Ich bin nicht jemand, der viele Wünsche und Träume und so hat. Im Allgemeinen bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben, wie es jetzt ist. 
Dann hatte ich einmal einen sehr grossen Wunsch (sprich: das Austauschjahr) und alles scheint den Bach runter zu gehen... Wie ich schon sagte, ich war ein paar Wochen ein wenig unmotiviert. Ich habe auch einmal mit meinen Eltern darüber gesprochen, dass die Chancen sehr schlecht stehen, wenn die Operation schon bald sein sollte. Danach wurde das Thema irgendwie vermieden, weil sich keiner da ran getraut hat. 

Vor ein paar Tagen (wir warten nämlich immer noch auf eine weitere Rückmeldung der Klinik – ich
mache denen aber überhaupt keinen Vorwurf, schliesslich sind ja Sommerferien und ich bin kein Patient, der innerhalb der nächsten Tage operiert werden muss) hat meine Mutter dann gemeint, dass sie bei denen anruft, wenn die Schule wieder begonnen hat, weil es ja um einen Auslandsaufenthalt geht. Das hat mich so unglaublich gefreut und es passt so zu meiner Mutter. Sie hat die Situation immer unter Kontrolle, aber sie hält sich einigermassen zurück. Ich hätte sie in diesem Augenblick echt abknutschen können, aber ich will sie nicht unter Druck setzen oder so. Wir haben irgendwie schon ein aussergewöhnliches Verhältnis zueinander...

Jedenfalls war das der Moment, in dem meine Hoffnung mehr oder weniger zurückgekehrt ist. Sie ist zwar noch nicht ganz zurück, aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg. In einer spontanen Motivation habe ich wieder einmal bei all den Blogs, die ich lese, vorbeigeschaut. Es hat echt gut getan und ich bin jetzt ein wenig positiver eingestellt (ich kann SEHR pessimistisch sein). Ausserdem habe ich einen weiteren Ratgeber gelesen, den ich noch vor dem Termin in der Klinik aus der Schulbibliothek ausgeliehen habe. Er lag bisher nur unbeachtet in meiner Schreibtischschublade und nicht bei  den anderen Büchern.

 Unglücklicherweise neige ich sehr dazu, Dinge, die mir nicht gefallen, zu verdrängen... Das ist keine besonders gute Eigenschaft, weil ich so wohl viele gute Chancen verpasse, aber es wird mich ja nicht irgendwie umbringen oder so :).

Meine Einstellung, wie sie jetzt ist, finde ich ziemlich ideal. Ich versuche, positiv zu bleiben und nicht einfach so aufzugeben, aber gleichzeitig kann ich wahrscheinlich viel besser damit umgehen, wenn es sich nicht klappen sollte. Ich sehe es jetzt nicht mehr so als selbstverständlich an und dafür bin ich sehr dankbar, denn wenn es denn klappt, freue ich mich noch mehr darüber. 

Mir läuft die Zeit noch nicht ganz davon, deshalb werde ich mich wohl nicht absolut in die Arbeit stürzen. Die Sommerferien wären praktisch gewesen, aber da wollte ich es noch nicht, irgendwie... Ich werde wohl noch abwarten, was die Leute in der Klinik sagen und dann weitersehen. Meine Schule bietet ausserdem einen Infoabend für Austauschjahre an, bei dem der organisatorische Teil, der die Schule in der Schweiz angeht, erklärt wird. Da will ich auch hingehen. Schaden kann es ja nicht. 

Ich wünsch euch einen guten Schulstart oder schöne Ferien (je nachdem, wo ihr wohnt, ist das ja sehr unterschiedlich). Den Leuten, die jetzt in die Staaten und sonst wohin in das Austauschjahr starten wünsche ich ganz ganz ganz viel Glück und Spass

Liebe Grüsse
Lara