Sonntag, 26. Oktober 2014

STS hat gesiegt ;)

Hallo meine Lieben

Mir ist gerade eben aufgefallen, dass ich euch noch gar nicht berichtet habe, was in der Zwischenzeit noch alles so passiert ist. Also, here you go:

• Ich bin ja gleich am Samstag nach dem STS-Interview für eine Woche nach Italien gefahren (wir waren im Hinterland von Imperia, also ein wenig westlich von Genua. Es ist einfach eine absolut wunderschöne Region <3). Natürlich haben sie mir dann in dieser Woche dem Vertrag geschickt und bei STS muss man den ja innerhalb von 10 Tagen zurückschicken. Der Brief ist am Mittwoch 15.10 angekommen und ich war echt froh, dass sie ihn nicht schon am Montag geschickt haben, da es mir zwei Tage mehr Zeit gegeben hat. Das erste, was ich getan habe, als ich nach Hause gekommen war, war natürlich, den Brief zu öffnen (na gut, zuerst habe ich dem Häschen hallo gesagt). Da waren: 
-eine Aufnahmebestätigung für mich
-Diverse Versicherungsunterlagen
-Zwei Verträge (einen für mich und einen, den ich zurücksenden muss)
-Rücksendeumschlag (dieses mal war er nicht frankiert...)
-eine Aufnahmebestätigung für meine Schule
-ein Einzahlungsschein – die ersten (glaube ich) 20% des Programmpreises und die Versicherung ist bereits bezahlt. Ich glaube, es waren so um die dreieinhalbtausend Franken bis zum 25. Oktober (also Rücksendeschluss für den Vertrag) fällig
Ich glaube, das war alles. Mehr war glaube ich nicht dabei

• Meine Mutter hat noch mit unserer Kranken-Versicherung und der Allianz (da war so ein Zettel beim STS-Brief dabei) gesprochen und ich glaube, sie hat sich auch noch über den TCS-Schutzbrief informiert. Bei STS hat sie auch noch einmal angerufen. Das ist sehr typisch für meine Mutter und das ist auch gut so. Man kann schliesslich nie zu informiert sein, nicht? :)

 • Ich habe einen Termin beim Justizministerium, weil ich noch keinen Reisepass habe und einen beantragen muss. Mein Vater kommt auch gleich mit. Seiner ist im August abgelaufen und er muss beruflich in den nächsten Monaten ein paar mal nach China. Ich hoffe so sehr, dass er da ist, wenn ich gehe, aber die Chancen stehen glaube ich ganz gut... Ich kriege auch gleich eine neue ID. Die alte läuft zwar erst 2017 ab, aber es ist viel günstiger, Reisepass und ID gleichzeitig zu beantragen. 

• Wir haben noch einmal mit der Klinik in Zürich gesprochen. Sie haben definitiv grünes Licht für das Austauschjahr gegeben, aber allerdings hat der Arzt dann so gemeint, dass man dann eben sehen muss, wann man die Schrauben und Platten wieder rausnimmt -.-... Daran hatte ich noch gar nie gedacht... Sollte aber kein Problem darstellen. 

• Ich war beim Photographen. Ich brauche ja sowieso irgendein gescheites Bild von mir für die Bewerbungsunterlagen und ich hatte spontan keines und ausserdem ist das neuste Familienfoto, wo wir vier alle darauf zu sehen sind und nicht noch 1000000 andere Leute drauf sind bestimmt 6 Jahre alt und somit nicht mehr wirklich aktuell. Es hat sich also gelohnt :). Die Fotos für das Visum konnte ich natürlich noch nicht machen, weil die ja höchstens sechs Monate vor der Abreise gemacht werden dürfen. 

• Irgendwann (ich glaube, es ist nächsten Mittwoch) muss ich zu meinem Hausarzt um die ganzen Formulare auszufüllen. Und noch Impfungen machen zu lassen. Im Moment verfluche ich meine Eltern dafür, dass ich so schlecht geimpft bin und bewundere mich selbst für die Entscheidung, schon im Frühling mit der Masern-Röteln-Mumps und der Hepatitis B-Impfung zu beginnen. Ich brauche noch Hepatitis A, evtl. Tuberkulose (je nach dem, wie der Test ausfällt) und vielleicht Varizellen (also Spitzenblattern bzw. Windpocken). Die hatte ich zwar schon, aber meine Eltern waren damals nicht mit mir beim Arzt und somit gibt es wahrscheinlich keinen Nachweis, dass ich sie hatte (mal von den Bildern abgesehen, die meine Mutter gemacht hat -.-). Mal sehen. 

Sonst ist glaube ich nichts passiert. Ist ja auch so schon genug. 
Ich wünsche euch ganz liebe Grüsse
Lara 

Donnerstag, 9. Oktober 2014

STS-Interview, Into und andere Dinge

Hallo zusammen :) 

Da bin ich schon wieder – ich hoffe natürlich, dass ich euch noch nicht auf die Nerven gehe... Es wird aber bestimmt noch Zeiten geben, denen ich mich seltener melde (sei es, weil einfach nichts läuft oder ich eben dann gar keine Zeit zum Schreiben habe). 
Erst einmal zum Into-Entwicklugsstand:
Nach dem Interview bekam ich am nächsten Tag eine eMail mit meinen Zugangsdaten zu den online Application Forms. Ich bin aber noch nicht gleich auf die Homepage, weil ich warten wollte, bis meine Eltern wieder zuhause sind (weil ich mich ja noch nicht endgültig für Into entschieden habe) und andererseits wollte ich erst einmal die Vertragsbedingungen ansehen. Bei Into ist es nämlich so, dass man schon mit dem Ausfüllen beginnen kann, wenn man den Vertrag noch nicht zurück geschickt hat. Am nächsten Tag kam dann ein fetter A4-Briefumschlag mit:
- einem Brief an mich, der eine schriftliche Bestätigung meiner Aufnahme ins Programm enthielt
- Informationen zum Reisepass und den Visumsfotographien
- die "Authorization to treat a Minor", die man unbedingt braucht, wenn man als Minderjähriger alleine in die USA reisen will
- Diverse Unterlagen der Partnerorgamisation (in meinem Fall ist es ISE), die man unterschreiben und zurückschicken muss
- Einen vierseitigen Vertrag mit frankiertem Rücksendeumschlag

Am Samstag war ich dann auch auf der Homepage und habe mir alles Ausgedruckt, das man ausdrucken sollte. Da war eine "Ausfüllanleitung", allgemeine Hinweise zum Ausfüllen der Application Forms und eine Übersetzungshilfe. Die eigentlichen Application Forms sind bei Into glaube ich 11 Seiten, von denen zwei von der Schule, zwei vom Arzt und eine von den Eltern ausgefüllt werden müssen. Das ist viel weniger, als ich gedacht hätte. Ich musste einen Hostfamily Letter (maximal eine A4-Seite) schreiben, acht Fotos hochladen, die mein Leben beschreiben, diverse Angaben zu meiner Person und meiner Familie machen, meine Hobbys und Interessen angeben und auch meine Motivationen und so angeben. Ausserdem musste ich meine letzten vier Zeugnisse ins amerikanische Notensystem übertragen. Ich habe nirgends schlechter als B und die meisten Noten sind A+ oder A. Ich fühle mich voll schlau :).
Dazu muss man noch einige Dokumente einscannen und an Into schicken (Zeugnisse, Impfpass, Reisepass und so weiter). 

Ich habe den Vertrag (noch) nicht unterschrieben, weil ich erst einmal das Interview bei STS abwarten wollte. 


Jetzt zum eigentlichen Hauptteil:
Ich hatte heute mein Interview bei STS. Es fand in Zürich statt (ja, ich war schon wieder in Zürich... Ich glaube ich war in meinem ganzen Leben insgesamt nie so oft in Zürich wie dieses Jahr alleine. Es ist beinahe schon abartig, wie oft ich alleine in den letzten paar Monaten da war...). Das STS-Büro ist an der Biberlinstrasse 6. Das ist irgendwo ausserhalb vom Stadtzentrum, aber eben immer noch in der Stadt, wenn ihr wisst, was ich meine. 

NATÜRLICH waren wir wieder mehr als eine halbe Stunde zu früh da :). Wir wollten auf keinen Fall zu spät kommen und wussten nicht genau, wo wir durchmussten. Wir waren mit unserem VW-Käfer unterwegs, der noch kein Navigationsgerät hat, aber dank einer Wegbeschreibung, die uns von STS mitgeschickt wurde, haben wir nicht lange suchen müssen. 
Das Büro war eher in einer Wohngegend gelegen und es war da eigentlich ganz schön – wir waren noch ein wenig spazieren, um uns die Zeit zu vertreiben :). 
Als wir dann reingegangen sind, wurden wir total nett von diesen drei Mitarbeiterinnen begrüsst (sie haben noch ein paar Interviewer, aber grundsätzlich organisieren sie das zu dritt). Zusammen mit einer Programmkoordinatorin und der Geschäftsleiterin sind wir dann zusammen in ein Zimmer gegangen. Es gab Wasser mit oder ohne Kohlensäure :)....
Ich glaube, STS hat oftmals auch Gruppeninterviews, aber wahrscheinlich hat die Haupt-Interview-Saison noch nicht begonnen. 

Die Geschäftsleiterin hat dann die Organisation noch einmal kurz vorgestellt und uns so einen Interview-Ablauf gegeben. Danach bin ich mit "meiner" Programmkoordinatorin in ein anderes Zimmer gegangen. Sie hat mir auch etwa das erzählt, was meinen Eltern im anderen Zimmer erzählt wurde, einfach ein wenig mehr mit einem Fokus auf dem, was für mich als Austauschschüler noch speziell wichtig sein könnte. Sie hat mir auch noch ein wenig was über Pax (meine Partnerorganisation in Amerika) erzählt. Danach gab es etwa wie bei Into so ein kurzes Englisch-Interview, das auch kein Problem war. Bei STS musste ich ja schon vor dem Interview einen zweiseitigen Hostfamily Letter schreiben und ihn ihnen per eMail schicken. Die Koordinatorin (ihr Name ist ürigens Fabienne Leutenegger und sie ist sehr nett :)) meinte dann, dass mein Englisch gut sei, und sie da jetzt keine Bedenken hätte und so. Ist also auch ganz gut gelaufen und hat Spass gemacht. 

Danach sind wir wieder zurück in das Zimmer, wo wir zuerst waren und haben noch zugehört, was die Geschäftsleiterin so zu erzählen hatte. Man konnte natürlich die ganze Zeit über Fragen stellen, wenn man wollte. Das haben wir auch getan. 

Ich wollte zum Beispiel wissen, wie viele Schweizer Schüler im Jahr mit STS ins Ausland gehen. Insgesamt sind es um die 100, alleine in die USA etwa 50. STS ist also in der Schweiz eine viel kleinere Organisation, als ich dachte. Irgendwie ist mir das total sympathisch. STS mag ich eigentlich im Allgemeinen viel lieber als ich gedacht hätte. 

Als dann alle Fragen geklärt waren habe ich noch so eine STS-gelbe Mappe mit verschiedenen Infos darin gekriegt. Da ist zum Beispiel noch einmal eine Broschüre, die die USA selbst noch einmal ein wenig genauer Beschreibt, eine Zusammenfassung über STS, nützliche Vorbereitungstipps für Austauschschüler und Infos zum "Coast to Coast Trip" und zum Thema "Gastfamilie werden". Eben eigentlich alles, was man wissen muss noch einmal zusammengefasst :). Ich habe ausserdem noch einen STS-Block und einen STS-Kugelschreiber gekriegt. Damit man das alles wieder nach Hause transportieren konnte haben sie mir noch eine STS-Tasche gegeben. Ich bin also vollkommen ausgerüstet :). 

In den nächsten Tagen sollte ich einen Vertrag zugeschickt bekommen. Ich werde dann aber nicht zuhause sein, weil ich nach Italien fahre. Man muss den Vertrag innerhalb von 10 Tagen zurückschicken, aber sie haben uns gesagt, dass man auch einfach Bescheid sagen könnte, wenn man mehr Zeit braucht, denn da würde sich sicher noch was machen lassen :). Ich mach mir da also keine Sorgen. 

Danach sind wir noch was trinken gegangen, haben unser Abendessen eingekauft und sind dann nach Hause gefahren. Ich muss mich jetzt für eine Organisation entscheiden und ich glaube echt, es wird nicht ganz leicht, weil ich eben beide gerne mag. Im Moment hat bei mir gerade STS die Nase vorne, aber ich werde sicher noch eine Nacht darüber schlafen, weil ich das Gefühl habe, dass da noch eine gewisse "Interview-Euphorie" dabei ist, die mir eine vernünftige Entscheidung schwer macht. Ich werde es euch auf jeden Fall wissen lassen, wenn ich mich entschieden habe. 

Das war eigentlich alles, was direkt mit dem Austauschjahr zu tun hat. Wenn es euch interessiert, was ich sonst noch (mehr oder weniger) das Auslandsjahr betreffend so getrieben habe, voilà:

-Ich war heute mit meiner Familie beim Photographen. Ich brauche für meine Application Forms irgend ein gescheites Foto von mir und die neuste Foto, auf der die GANZE Familie ist, ist von 2005. Das war also auch wieder mal überfällig... Ich glaube, die Fotos sind ganz gut rausgekommen :)

-Ich habe (endlich) einen Austauschjahrordner angelegt. Die alte Mappe ist einfach zu klein geworden :). Der Ordner ist relativ schlicht (er ist weiss-hellgrau gestreift). Ich habe mir als Deckblatt eine USA-Flagge aus Papier gebastelt und mir selbst ein Register gebastelt. Ich bin total stolz auf mich, weil der Ordner total schön geworden ist – dabei bin ich sämtlichen Dingen, die auch nur im entferntesten etwas mit Gestaltung zu tun haben eine Niete... -.-

-Ich habe gestern einen Ausflug mit  meinen Eltern gemacht. Meine Schwester hat gerade irgend so eine pubertäre Phase, in der alles blöd ist – sie ist nicht mitgekommen... Ich war am FLUGHAFEN ZÜRICH. Zuerst waren wir ausserhalb vom Gelände – da gibt es so einen Imbiss mit "Flugzeugausblick". Wir haben Hotdogs gegessen und gerade als wir angekommen sind, ist eine A380 (also so ein richtig grosser Flieger) gestartet. Das war ziemlich cool. Danach haben wir auf einem Schild gesehen, dass die Zuschauertribüne mittwochs und am Wochenende geöffnet ist und oh Wunder – es war Mittwoch und das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Ich war als ich etwa vier war schon einmal da und konnte mich nur noch an den Spielplatz erinnern, also haben wir uns auf den Weg zum Flughafen gemacht. 

Ich weiss nicht, ob ihr das wisst, aber der Flughafen Zürich ist jetzt nicht irgendwie riesig oder so – er ist nicht klein, aber es gibt auf dieser Welt VIEL grössere Flughäfen. Da ich aber seit 2006 keinen Flughafen mehr von innen gesehen habe, war für mich schon das Parkhaus total aufregend...
Wir sind an den Check-In-Schaltern vorbeigelaufen und meine Eltern haben mir dabei eben erklärt, was man alles machen muss, wenn man fliegen will. Ich habe jetzt schon totalen Bammel vor dem Flug (Höhenangst und sogar eine Badewanne hat einen besseren Orientierungssinn), weil ich eben auch überhaupt keinen Plan habe, wie das funktioniert. Ich denke, dieser Ausflug hat sich schon allein darum gelohnt. 

Wir sind eben zur Zuschauerterrasse gegangen und mussten auch durch so Sicherheitskontrollen. Jetzt kenne ich auch das schon und stehe im Sommer nicht ganz so planlos da -.-  
Wir haben uns Flugzeuge angeschaut und gesehen, wie sie starten und landen und so weiter. War echt noch interessant. Danach habe wir eine Flughafenrundfahrt gemacht. Da wird man in einem Bus über den ganzen Flughafen gekarrt, kann sich die Einstellhallen der Feuerwehr und der Winterdienstes anschauen, schaut sich Flugzeuge, die gerade gewartet werden an und kann ziemlich direkt neben der grossen Startbahn aussteigen und sich die Starts von Nahem ansehen. War eben leider auch ein wenig laut (man kann es sich ja irgendwie vorstellen :). Flugzeuge machen eben nun mal Lärm...). Die Rundfahrt war echt cool. Falls ihr euch in der Nähe von Zürich befindet, es Mittwoch oder Wochenende ist und ihr grade nichts los habt lohnt es sich echt. Der Eintritt auf die Terasse ist für Kinder bis 10 gratis, von 10-16 zwei Franken und danach 5 Franken. Bei der Rundfahrt haben wir für zwei Erwachsene und eine Jugendliche 20 Franken bezahlt. Es lohnt sich echt :). 


Falls ihr noch da seid:
Vielen Dank fürs Lesen und einen schönen Abend noch
Lara

Freitag, 3. Oktober 2014

Interview #1: Into

Hallo meine Lieben

Da bin ich schon wieder und ich hab auch einiges zu erzählen :). Dann wollen wir gleich einmal anfangen:

Gestern war mein Interview bei Into. Da an meiner Schule diese Woche Projektwoche war, mussten sich alle "Schnupperjobs" suchen, wo sie verschiedene Berufe anschauen konnten. Ich war im Kindergarten – mal ganz im Ernst: So süss die Kleinen auch sein mögen, sie machen mich ganz fertig. Wie es bei kleinen Kindern halt so ist, sind sie eben ziemlich begeistert, wenn wer neues "Lehrer" ist und sie lieben mich, ganz im Ernst. Ich habe schon vier Zeichnungen gekriegt...

Weil der Kindergarten eben immer nur morgens ist, hatte ich am Nachmittag eben mehr als genug Zeit für einen Interviewtermin. 

Ich hatte mein Interview gestern um 14:30 in Beinwil am See (das ist im Aargau und von mir zuhause eine knappe Autostunde entfernt). Wir haben uns mit der Interviewerin (Marie-Claire Thomann) in einem Restaurant getroffen. Ich musste im Voraus die Zeugnisse der letzten beiden Semester einscannen und mailen, zum Interview selbst musste ich nichts mitnehmen. Natürlich hatte ich trotzdem meine Broschüre und alles an Material, das sich bisher angesammelt hat, dabei. Ich bin schon ein Streber...

Natürlich waren wir auch wieder viel zu früh da (immerhin waren es dieses mal nur ein wenig mehr als 20 Minuten... -.-) und haben uns schon einmal etwas zu trinken bestellt. Ich hatte übrigens ein Wasser. 

Die Interviewerin ist dann auch pünktlich erschienen. Sie hatte so eine Into-Aktentasche dabei und hat erst einmal einen dicken Ordner und sonstige Dokumente ausgepackt. Das hat mich dann doch ein klein wenig nervös gemacht. Wirklich aufgeregt war ich vor dem Interview nicht. Ich war natürlich nicht absolut tiefenentspannt und so, aber ich hatte auch nicht Angst oder so. 

Sie hat dann einfach ein wenig mit uns geredet (so Smalltalk eben) und dann hat sie uns etwa eine Stunde lang das ganze Programm erklärt und auch die ganzen Abläufe, die passieren, falls ich angenommen werde. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie schon erwähnt, dass sich von meiner Schule verhältnismässig viele Schüler angemeldet haben und dass sie von mir bisher einen sehr positiven Eindruck habe. 

Zwischendurch konnte man eben jederzeit Fragen stellen und sie hat mir auch schon die kompletten Application Forms gezeigt. Ich glaube es waren 15 Seiten. Das ist viel weniger, als ich erwartet hätte – aber natürlich immer noch eine Menge Arbeit... Da war eben eine Seite für den Hostfamily Letter und den Parent Hostfamily Letter. Ich befinde mich in der Situation, dass mein Vater eigentlich ziemlich überhaupt kein Englisch kann (er hatte in der Oberstufe glaube ich ein Jahr Englisch als Freifach. Ich glaube nicht, dass er noch besonders viel weiss -.-). Meine Mutter bereitet sich zur Zeit gerade aufs First vor – das heisst aber nicht, dass ihr Englisch besonders gut ist... Wie soll ich sagen... Sie gibt sich Mühe.

Meine Mutter hat sich da eben ziemlich Sorgen gemacht, ob der Brief denn irgendwie total fehlerfrei sein muss und wir sind auf eine umfassende Unterhaltung über Fremdsprachen und Respekt (von wegen a 1000 words in a foreign language und so) abgeschweift :). Tja, kann passieren. 

Die Interviewerin war echt nett und hat auch noch einmal erwähnt, was für Aspekte eines USA-Aufenthaltes ich auf jeden Fall wissen muss. Es war nicht etwas Neues dabei, es ging eben darum, dass ich mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwo in der Pampa platziert werde (so offen und ehrlich hat es die gute Freu ausgedrückt :)), dass Doubleplacements relativ häufig sind, dass Spätplazierungem eher die Regel und nicht die Ausnahme sind und dass Hostfamilies eben die verschiedensten "Formen" haben können. 

Es war alles total locker und wir hatten auch Spass dabei. Es war nicht so ernst, aber trotzdem eben informativ und irgendwie seriös. Wahrscheinlich habt ihr das schon 748'463'981 Mal gehört, aber Leute, ihr braucht euch echt keine Sorgen wegen des Interviews zu machen. Ich war nicht wirklich nervös und ich bin mir sicher, dass sich das auch zu meinem Vorteil auf meine Gesamterscheinug ausgewirkt hat. Ich war dadurch natürlich auch fröhlicher, offener und gesprächiger und das macht eben einen besseren Eindruck, als wenn man schüchtern in einer Ecke hockt und sich kaum getraut, etwas zu sagen. Also macht euch keine Sorgen. Keiner ist perfekt und die Leute da wissen das. Nur Mut und offen und ehrlich sein. 

Nach diesem Info-Teil, wo eben auch meine Eltern dabei waren, gab es eben das Englische Interview. Meine Eltern wurden spazieren geschickt und die Interviewerin hat ihnen auch gleich ein Buch in die Hände gedrückt, in dem sie ein wenig blättern konnten. 

Danach hatte sie eben so ein dreiseitiges Formular mit diversen Fragen, das sie dann eben ausgefüllt hat. 
Da gab es Fragen wie:
- Do you have any siblings? If yes, how old are they and how ist your relationship?
- Do you have a current boyfriend/girlfriend?
- Do you smoke/drink alcohol etc. 

Oder Dinge wie 
- Are there any special Hostfamily constellations you couldn't accept?
- Do you have to take medication on a regulär basis?

Und so weiter eben. Es gab auch Fragen nach meinen Hobbys, Aufgaben in der Familie und meiner Motivation für ein Austauschjahr. 

Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, Englisch zu sprechen. Wir haben das mit meinem ehemaligen Englischlehrer sehr oft durch grosse Vorträge, mündliche Literaturprüfungen etc. sehr oft geübt und ich war ihm in diesem Moment so was von dankbar. Ein oder zwei Mal habe ich die Frage nicht ganz verstanden und musste kurz nachfragen, aber glaubt mir, das ist überhaupt kein Problem. 

Sie sagte am Schluss, dass mein Englisch überdurchschnittlich gut sei, und ich bin da schon ziemlich stolz darauf :). Sie sagte ausserdem, dass ich sehr schnell und ohne irgendwie noch lange zu überlegen gesprochen hätte, was irgendwie ja auch gut ist. Ich komme mir jetzt irgendwie Nerdig vor.... Sie sagte, das spricht für mich. 

Trotzdem – euer Englisch muss nicht super gut sein. Normales Schulenglisch reicht da völlig aus. Wenn Englisch eure Stärke ist, ist das natürlich kein Nachteil, aber es ist nicht zwingend nötig. Da braucht ihr euch echt keine Sorgen machen :). 

Weil ich so schnell gesprochen habe, waren wir natürlich viel zu schnell fertig. Von von ihr erwarteten 25 Minuten haben wir nur etwa 17 gebraucht. Meine Eltern sassen aber ziemlich gleich vor der Tür und wir habe sie wieder reingeholt. Danach hat mir die Interviewerin erklärt, dass sie mich für das Programm empfehlen wird – das bedeutet ich wurde angenommen und ich habe mich natürlich riesig darüber gefreut. 
Sie meinte, dass es sehr eindeutig gewesen sei. Ich sei fröhlich, aufgestellt, motiviert, gesprächig, offen für neues, kontaktfreudig, mein äusseres Erscheinungsbild und mein Stil seien für Amerika angemessen und ich hätte die sprachlichen Voraussetzungen mehr als nur erfüllt. Meine Schulnoten wären überdurchschnittlich und sie könne keinen einzigen Grund finden, wieso ich nicht für das Programm geeignet sein könnte. Ich habe mich natürlich gefreut das zu hören. Tut doch gut, mit soviel Lob zugestopft zu werden. 

Ich habe so eine Broschüre gekriegt, in der alles Wichtige noch einmal drin steht und eben auch, dass ich angenommen wurde. Sie werden mich in den nächsten Tagen kontaktieren, und mir den Zugang zu den Application Forms per e-Mail zuschicken. Am Schluss hat mir die Interviewerin mit den Worten: "Diese Begegnung war ein Erlebnis und ich werde dich wohl so schnell nicht mehr vergessen" noch ein Eis gekauft. 

Es war also ein ganz netter Nachmittag. Into ist mir immer noch sehr sympathisch, aber ich werde mit der definitiven Anmeldung noch warten, bis ich das Gespräch bei STS hinter mir habe. Es wird wahrscheinlich ein wenig anders, weil es auch im STS-Büro in Zürich stattfindet. Ich werde wohl sehen. Ich freue mich schon darauf, auch STS ein wenig näher kennenzulernen. 

Liebe Grüsse 
Lara